Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselerkrankungen, insbesondere Diabetes mellitus, Schilddrüsenfehlfunktion sowie Gicht, sind weit verbreitet und häufig mit eine Ursache für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Stoffwechselerkrankungen

Der Zusammenhang zwischen bestimmten Arbeitsbedingungen und -strukturen mit der Entstehung von Stoffwechselstörungen gewinnt in der Arbeitsmedizin zunehmend an Aufmerksamkeit. Für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt der Diabetes mellitus (DM) eine besondere Stellung ein. Auf den folgenden Seiten informieren wir über Ursachen, Verbreitung, die arbeitsmedizinische Bedeutung sowie über mögliche präventive Maßnahmen.

Aufgrund des häufigen Auftretens von DM Typ 2 in der Bevölkerung wird auf die ausführliche Darstellung anderer Formen des Diabetes sowie anderer Stoffwechselerkrankungen im Folgenden verzichtet.

Formen von Diabetes mellitus

Diabetes mellitus (DM), auch Zuckerkrankheit genannt, bezeichnet eine Gruppe von verschiedenen Erkrankungen des Stoffwechsels, welche auf einen Mangel oder eine verminderte Wirkung des Hormons Insulin und einer daraus resultierenden chronischen Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie) zurückzuführen ist. Je nach Ursache werden verschiedene Diabetesformen unterschieden:

  • DM Typ 1: Autoimmunerkrankung mit absolutem Insulinmangel
  • DM Typ 2: Erworbene Insulinresistenz
  • Weitere Formen, welche nicht Typ 1 oder 2 zuzurechnen sind, aufgrund von Erkrankungen, Verletzungen oder Entzündungen und dem daraus resultierenden Insulinmangel bzw. dessen reduzierter Wirkung
  • Schwangerschaftsdiabetes: Erworbene Insulinresistenz während der Schwangerschaft

Verbreitung von Diabetes mellitus Typ 2

Die häufigste Form von DM im Erwachsenenalter ist mit 93 % der Diabeteserkrankungen der DM Typ 2. Im Jahr 2022 waren etwa 8,7 Millionen Menschen in Deutschland erkrankt, wobei schätzungsweise mindestens zwei Millionen Menschen mit einem noch unerkannten DM Typ 2 hinzukommen. Jährlich gibt es über 500.000 Neuerkrankungen und auch in Zukunft wird mit einer steigenden Erkrankungszahl gerechnet.

Der Anteil an Menschen mit DM steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Während in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen 1,5 % und bei den 50- bis 59-Jährigen 9,8 % betroffen sind, liegt der Anteil bei den 60- bis 69-Jährigen bei 20,9 % und in der Altersgruppe ab 80 Jahren bei 33,1 %. Dieser Anstieg im Alter betrifft sowohl Frauen als auch Männer, allerdings ist er für Frauen in jeder Altersgruppe ab 40 Jahren geringer ausgeprägt (Diabetes-Surveillance 2022). Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose eines DM Typ 2 liegt aktuell bei 61 Jahren bei Männern und 63 Jahren bei Frauen, wobei in den letzten Jahren auch zunehmend Jüngere von der Stoffwechselstörung betroffen waren. Eine frühe Diabetesdiagnose bedeutet bei steigender Lebenserwartung eine lange Diabetesdauer mit einem hohen Risiko für Komplikationen.

Darüber hinaus gibt es einen Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und DM. In der Gruppe mit niedrigerem Bildungsabschluss erkranken mehr Personen als in der Gruppe mit höherem Bildungsabschluss.

Forschungsprojekte

ProjektnummerF 2551 StatusLaufendes Projekt Aktuelle Befunde zu Nacht- und Schichtarbeit: Verbreitung, Wohlbefinden und Erholung

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Forschung laufend

ProjektnummerF 2338 StatusAbgeschlossenes Projekt Berufliche Einflussfaktoren auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Auswertung der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) im zeitlichen Längsschnitt

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Forschung abgeschlossen