Belastungsarten

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden auf Grundlage von Fachliteratur und Expertenbefragungen sechs relevante Belastungsarten definiert.

Ziehen und Schieben

Bei dieser Belastungsart verwenden Beschäftigte in der Regel Hilfsmittel wie Karren, Wagen, Roller oder Hängebahnsysteme. Dazu gehören zum Beispiel Schubkarren, Sackkarren, Müllbehälter und Krankenhausbetten.

Wird die Last über die Arme und Hände vom Körper weg gedrückt, spricht man vom Schieben. Erfolgt die Kraftausübung über Arme und Hände zum Körper hin, handelt es sich um Ziehen. Die Lasten werden dabei nicht verändert. Lasten können Gegenstände, Personen und Tiere sein.

Unter bestimmten Bedingungen lassen sich die Tätigkeiten abhängig vom Kraftniveau den Belastungsarten "Manuelle Arbeitsprozesse" oder "Ganzkörperkräfte" zuordnen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Material oder Kisten gleitend über den Boden oder Tisch bewegt werden oder Lasten auf Rollen bzw. Kugelbahnen bei geringer Körperfortbewegung.

Belastungsart beansprucht Gelenke, Wirbelsäule und Herz-Kreislauf-System

Die Hauptbelastung entsteht beim Ziehen und Schieben durch das Lastgewicht und die Beschaffenheit des Fahrwegs. Entscheidend ist außerdem, wie lang der Weg ist bzw. wie lang die Belastung andauert. Hinzu kommen belastungsartspezifische Aspekte wie die Art des Hilfsmittels und die Anordnung der Rollen, die Positioniergenauigkeit sowie die Griffgestaltung. Die Ausführungsbedingungen – zum Beispiel häufige Fahrtunterbrechung oder Richtungswechsel – und die Arbeitsorganisation spielen eben-falls eine Rolle.

Durch den Krafteinsatz des Körpers werden beim Ziehen und Schieben die Gelenke der oberen und unteren Extremitäten, die Wirbelsäule und das Herz-Kreislauf-System beansprucht. Individuelle konstitutionelle Faktoren, der Trainingszustand und die Erfahrung in der ausgeübten Tätigkeit beeinflussen zusätzlich, wie wahrscheinlich eine Überbeanspruchung ist.

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