Um Asbest nachzuweisen bzw. sicher ausschließen zu können, müssen in allen Fällen zwei Schritte fachgerecht durchgeführt werden:
- die Entnahme von Materialproben aus der Bausubstanz
- die anschließende Analyse der Proben.
Da asbesthaltige Materialien oft verdeckt eingebaut und unregelmäßig bzw. unsystematische im Gebäude verteilt sind, sind die jeweiligen Einbauorte nicht immer leicht zu finden. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, muss je nach Verwendungsform des Produktes eine ausreichende Zahl von Materialproben an erfahrungsgemäß besonders verdächtigen Stellen entnommen werden.
Einige Bauprodukte wie z.B. asbesthaltige Reparaturspachtel wurden typischerweise unsystematisch eingebaut. Um belastete Bereiche mit ausreichender Sicherheit zu finden, kann die Entnahme vieler Proben an unterschiedlichen Stellen notwendig sein. Andere Produkte wie Fliesenkleber oder Putze wurden dagegen flächendeckend eingebaut. Hier reicht meist die Entnahme weniger Einzelproben.
Eine unsachgemäße Durchführung von Probenahmen und Materialanalysen führt zu nicht belastbaren Aussagen und wiegt die Beteiligten schlimmstenfalls in falscher Sicherheit. Nur eine sorgfältig geplante und durchgeführte Beprobung kann in Verbindung mit dem korrekten Analyseverfahren mit ausreichender Sicherheit belegen, in welchen Arbeitsbereichen das Vorkommen asbesthaltiger Materialien ausgeschlossen werden kann. Daher sollten Beprobung und Analyse immer von erfahrenen Fachleuten / Schadstoffgutachtern bzw. Laboren durchgeführt werden.
Die VDI Richtlinie 6202 Blatt 3 "Schadstoffbelastete bauliche und technische Anlagen - Asbest - Erkundung und Bewertung" gibt Hinweise zur weitergehenden technischen Erkundung und beschreibt einen Standarduntersuchungsumfang sowie geeignete Analyseverfahren.