Kalte Medien/Oberflächen
Ermittlung und Beurteilung
Beurteilungsgrößen
Feste Grenzwerte existieren nicht, jedoch kann mit Schwellenwerten für Oberflächentemperatur und Kontaktzeiten die Gefährdung durch kalte Medien/Oberflächen abgeschätzt werden, welche auf der nach der EU-Maschinenrichtlinie harmonisierten Norm DIN EN ISO 13732-3 basieren. Einfluss auf die Gesundheitsgefährdungen beim Hautkontakt mit kalten Medien haben:
- die Oberflächentemperatur
- die Dauer des Kontakts
- die Art der Oberfläche (Material, Struktur, Beschichtung)
- die Wärmeträgheit des Materials
- die gefährdeten Körperteile (z. B. Hände)
- die Größe der gefährdeten Körperoberfläche
- die Eignung der verwendeten persönlichen Schutzausrüstungen
Anhaltswerte für die Beurteilung der Wirkungen beim Berühren verschiedener Materialien liefert die Tabelle 5.2-1. Je höher die Zahlenwerte der sog. Wärmeträgheit sind, desto mehr nimmt die Gefahr (bei entsprechender Oberflächentemperatur) einer Erfrierung (bzw. Verbrennung bei heißen Oberflächen) zu. Das Formelzeichen der Wärmeträgheit ist F mit der Maßeinheit [106 J2/s m4K2] (Wärme in [J] Joule, Zeit in [s] Sekunden, Länge in [m] Meter, Temperatur in [K] Kelvin). Es ist eine Materialeigenschaft und wird aus dem Produkt von Dichte, Wärmeleitfähigkeit und spezifischer Wärmekapazität gebildet.