Atypische Arbeitszeitlagen

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Textbausteine für Prüflisten und Formblätter

Mit der Prüfliste Schichtarbeit kann überprüft werden, in wie weit ein bestehendes Schichtsystem den arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen entspricht und wo ein mögliches Verbesserungspotenzial liegt.

Prüfliste Schichtarbeit

  • Die Zahl der aufeinander folgenden Nachtschichten sollte möglichst gering sein, max. drei hintereinander.
  • Dauernachtschicht sollte unbedingt vermieden werden.
  • Nach einer Nachtschichtphase sollte eine möglichst lange Ruhephase folgen, möglichst 48 Stunden.
  • Die Schichtfolge Nacht-frei-Früh sollte vermieden werden.
  • Die Schichtfolgen Spät-Früh, Nacht-Spät wird unbedingt vermeiden, da hier die gesetzliche Mindestruhezeit von 11 Stunden zwischen den Arbeitsschichten nicht eingehalten wird.
  • Die Zahl der Spätschichten pro Arbeitswoche sollte begrenzt sein, max. drei hintereinander und nicht mehr als vier pro Woche. Mindestens ein freier Abend pro Woche zwischen Montag und Freitag.
  • Einzelne Arbeitstage sollten vermieden werden, mindestens zwei zusammenhängende Arbeitstage.
  • Einzelne freie Tage sollten vermieden werden, mindestens zwei zusammenhängende freie Tage.
  • Geblockte Wochenendfreizeiten sind besser als einzelne freie Tage an Wochenenden.
  • Kurze Vorwärtswechsel zwischen den Schichtarten sollten den Wechselrhythmus bestimmen, z. B. die Schichtabfolge Früh-Früh-Spät-Spät-Nacht.
  • Rückwärts-rotierende Arbeitszeitsysteme sollten vermieden werden, z. B. der Wechsel von Nacht- auf Spät- und dann auf Frühschichten.
  • Die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen, nicht vor 6 Uhr.
  • Überlange tägliche Arbeitszeiten werden vermieden.
  • Die Anzahl von Arbeitstagen hintereinander sollte auf max. 5 Arbeitstage begrenzt sein.
  • Die Wochenarbeitszeiten sollten nicht zu stark voneinander abweichen.
  • Die Schichtdauer sollte abhängig von der körperlichen und psychischen Schwere der Arbeit sein.
  • Der Schichtplan sollte vorhersehbar und überschaubar sein, d. h., der Schichtzyklus sollte möglichst kurz sein (max. 10 Wochen). Die Schichtabfolge sollte regelmäßig sein.
  • Der Schichtplan sollte bei Bedarf Flexibilität für Mitarbeiter vorsehen, z. B. das Tauschen von Schichten.
  • Personalbedarfsanalyse wurde durchgeführt; es besteht eine Passung von Arbeit und Beschäftigten.
  • Länge der Wochenarbeitszeit beachten.

Die Anpassung der biologischen Körperrhythmen (z. B. Schlaf-Wach-Rhythmus, Verdauung) an Nachtarbeit gelingt selbst bei vielen Nachtschichten hintereinander nur teilweise. Kurz-vorwärts-rotierende Schichtsysteme (z. B. 2 Früh-, 2 Spät-, 2 Nachtschichten) sind im Vergleich zu lang-rotierenden Schichtsystemen (z. B. wochenweiser Wechsel der Schichtart) gesünder und sozialverträglicher. In der Praxis haben sich kurz-vorwärts-rotierende Systeme bewährt! Lang-rückwärts-rotierende Systeme weisen demgegenüber immer die häufigsten Beschwerden auf.

Personenorientierte Maßnahmen (z. B. ärztliche Kontrolle, richtiges Schlaf- und Ernährungsverhalten, gezielte Teilnahme am sozialen Leben) können das Risiko für gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen verringern.

Checkliste Arbeitszeit

Werden über die „Checkliste Arbeitszeit" Abweichungen festgestellt, die sich im Rahmen des ArbZG bewegen, so ist auf den entsprechenden Ausgleich zu achten und es sind die passenden Schutzmaßnahmen durchzuführen.

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