Checkliste Arbeitszeit

Die Gestaltung der Arbeitszeit hat großen Einfluss auf Sicherheit und Gesundheit. Mit der Checkliste zur "Gefährdungsbeurteilung Arbeitszeit" können Sie als Arbeitgeber die Qualität von Arbeitszeitmodellen sicher einschätzen, bewerten und gestalten.

Was zeichnet eine menschengerechte Arbeitszeitgestaltung aus? Welche Arbeitszeitmodelle sind unter gesundheitlichen Aspekten empfehlenswert? Und welche eher nicht? Wie kann den Unternehmen bei der gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitszeit geholfen werden? Diesen und anderen Fragen rund um die Arbeitszeit gehen wir seit Jahren und im Rahmen von zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten nach. Die so gewonnenen Erkenntnisse gehören heute zum Standard im Bereich der Arbeitszeitgestaltung, vieles hat Eingang ins Regelwerk gefunden. In diesem Kontext ist auch die Checkliste zur Gefährdungsbeurteilung "Arbeitszeit" zu sehen. Sie ermöglicht Arbeitgebern und betrieblichen Interessenvertretern eine praxisorientierte Einschätzung, ob die gewählten Arbeitszeitmodelle ihres Unternehmens den Anforderungen einer menschengerechten Arbeitszeitgestaltung entsprechen oder eben nicht.

Mit der Checkliste Gefährdungen identifizieren

Wie bei allen Maßnahmen des Arbeitsschutzes geht es auch bei der Gestaltung der Arbeitszeit im Grundsatz darum, Gefährdungen zu vermeiden bzw. zu minimieren. Diese können für die Beschäftigten zum Beispiel durch zu lange Arbeitszeiten oder zu kurze Erholungsphasen entstehen.

Die Gefährdungsbeurteilung "Arbeitszeit"

  • umfasst die Vorgaben und Prinzipien einer menschengerechten Gestaltung der Arbeitszeit;
  • identifiziert Mängel in Gestaltung, Organisation, aber auch im Verhalten der Beschäftigten;
  • gibt Hinweise auf entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung der Mängel.

In der Verantwortung der Arbeitgeber liegt es zudem, Maßnahmen in den Bereichen

  • Arbeitsorganisation und -bedingungen,
  • soziale Beziehungen und
  • Führungsverhalten

durchzuführen, wenn diese das Thema Arbeitszeit und ihre Gestaltung berühren. Darüber hinaus hat er für eine ausreichende Information, Unterweisung und Qualifikation der Beschäftigten zu sorgen.

Die Checkliste basiert auf einer detaillierten Dokumentation der geplanten und der tatsächlichen Arbeitszeiten und Dienstpläne. Mit diesen Daten lassen sich dann die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes und der arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen zur Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit überprüfen. Erfragt werden unter anderem

  • die Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit,
  • die Einhaltung der täglichen und der wöchentlichen Ruhezeiten,
  • die Gewährung und Einhaltung von Pausen,
  • die Ausgleichszeiträume und der Grad der Flexibilität.

Zu beachten ist, dass sich durch die gesetzlich erlaubten Öffnungsklauseln in den Tarifverträgen Auswirkungen in den Arbeitszeiten bzw. in der Dienstplangestaltung ergeben können, die hinsichtlich Sicherheit und Gesundheit kritisch sind. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die Verkürzung der täglichen Ruhezeit.

Fragenkatalog und Ampelmodell

Die Checkliste umfasst insgesamt 55 Fragen zu Arbeitszeiten, Pausen, Ruhezeiten, Arbeit an Sonn- und Feiertagen, Bereitschaftsdiensten, Schichtarbeit, Urlaub, Arbeitszeitkonten, Flexibilität und Belastung im Hinblick auf mögliche Gefährdungen.

Die Antwortmöglichkeiten in der Checkliste "Arbeitszeit" werden nach den Ampelfarben beurteilt:

  • "grün" ist als nicht gefährdend einzustufen,
  • "gelb" weist auf ein Gefährdungspotenzial hin und gibt Hinweise und Empfehlungen zur Vermeidung, und
  • "rot" bedeutet eine vorhandene Gefährdung, die durch entsprechende Maßnahmen beseitigt werden muss.

Branchenübergreifend und praxisnah

Die Checkliste Arbeitszeit wurde im ersten Schritt für den Krankenhausbereich entwickelt. Deshalb werden hier die Besonderheiten von Bereitschaftsdiensten, die unter anderem durch die im Arbeitszeitgesetz formulierten Öffnungsklauseln bedingt sind, besonders behandelt. Generell gelten in diesem Instrument alle Vorgaben und Rahmenbedingungen wie in anderen Branchen, jedoch ohne tarifvertragliche Besonderheiten. Allerdings bestehen im Krankenhausbereich Einschränkungen, die in anderen Branchen weniger gelten. Da diese Gefährdungsbeurteilung für einen streng geregelten Bereich entwickelt wurde, ist sie auf andere Branchen mit zumeist weniger rigiden Vorgaben relativ einfach übertragbar.

Mehr Informationen darüber, wie Sie die Gefährdungsbeurteilung selbst konkret durchführen können, bietet der Forschungsbericht "Entwicklung einer Gefährdungsbeurteilung im Hinblick auf die Arbeitszeit". Unter dem Punkt "Publikationen und Dokumente" finden Sie eine Möglichkeit zum Herunterladen.

Publikationen und Dokumente

Checkliste Arbeitszeit

(XLSM-Datei, 331 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Handbuch zur Gefährdungsbeurteilung "Arbeitszeit"

(PDF, 479 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Handbuch zum Verfahren der Tätigkeitsanalyse

(PDF, 234 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Vorlagen zur Gefährdungsbeurteilung

(PDF, 58 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Anleitung und Formulare zu Tätigkeitsanalysen

(PDF, 82 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Entwicklung einer Gefährdungsbeurteilung im Hinblick auf die Arbeitszeit

Bericht 2008

Durch die neuen Tarifverträge zu Arbeitszeiten der Ärzte sind auch zukünftig 24-Stunden-Dienste unter der Voraussetzung einer Prüfung alternativer Modelle, einer Gefährdungsbeurteilung nach § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sowie sich daraus ergebender Maßnahmen möglich. Das hier entwickelte …

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Dem steigenden Pflegebedarf steht jedoch ein erheblicher Mangel an Pflegepersonal gegenüber: Zu wenige Menschen …

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Gestaltung der Arbeitszeit im Krankenhaus

Broschüre 2007

In den vergangenen Jahren wurden in zahlreichen Krankenhäusern neue Formen der Arbeitszeitgestaltung unter anderem mit dem Ziel eingeführt, Arbeitsabläufe zu optimieren und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern. Dabei traten Aspekte der menschengerechten Arbeitszeitgestaltung eher …

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