Führen und Managen in der digitalen Arbeitswelt - Herausforderungen, Chancen und Handlungsbedarfe
Flexible, agile und netzwerkartig organisierte Arbeit erzeugt neue Herausforderung für das Koordinieren, Führen und Managen von Belegschaften, Teams und Prozessen. Wie werden sich Führungs- und Managementtätigkeiten verändern?
Fast ein Drittel aller Beschäftigten übernimmt Verantwortung für andere, leitet größere oder kleinere Arbeitseinheiten und koordiniert, steuert und managt Teams, Projekte oder Prozesse. Durch die Digitalisierung werden neue Formen der Strukturierung und Prozessorganisation möglich und notwendig. So erhöhen zum einen ortsflexible Arbeitsformen die Komplexität von Führungsanforderungen. Zum anderen ersetzt digitale Kommunikation den persönlichen Austausch - mit möglichen, bislang wenig untersuchten Folgen für Motivation, Leistung und Gesundheit der Führenden.
Algorithmen und app-basierte Managementsysteme beeinflussen die tägliche Arbeit von Führungskräften immer stärker, z. B. indem Entscheidungsfindungsprozesse durch Analysen unterstützt oder bestimmt werden. Die Frage, welche Fähigkeiten Führungskräfte und Geführte in Abgrenzung zu Algorithmen und aufgrund sich immer schneller ändernder Arbeitsbedingungen zukünftig benötigen, gewinnt an Bedeutung.
Vorgehensweise
In diesem Bereich wird untersucht, welche Bedeutung digitale Technologien für die Arbeit von formell und informell Führenden einnehmen. Ziel ist es, den Einfluss der Digitalisierung auf Führung systematisch zu erfassen. Dabei sollen die folgenden Fragen beantwortet werden:
- Welche Dynamiken werden Führungs- und Managementhandeln verändern?
- Wie wirken sich diese Veränderungen auf Einstellungen, Verhalten, Wohlbefinden und Gesundheit der Führenden aus?
- Welche Chancen, Herausforderungen und Handlungsbedarfe lassen sich dar-aus für die Gestaltung menschengerechter Arbeit ableiten?
Erkenntnisse aus den anderen Tätigkeitsclustern, aus den Programmkomponenten "Monitoring der digitalen Arbeitswelt" und "Arbeitsschutz und Digitalisierung" sowie aus weiteren BAuA-Forschungsprojekten sollen dabei fortlaufend berücksichtigt werden. Eine Einbindung der wissenschaftlichen Community erfolgt über Expertengespräche, Fachbeiträge auf Konferenzen und Publikationen.