Die Auswirkungen der Digitalisierung auf arbeitsbezogene Tätigkeiten
Macht die Digitalisierung menschliche Arbeit überflüssig? Das ist unwahrscheinlich. Doch die von Menschen übernommenen Tätigkeiten werden sich verändern.
Zur menschengerechten Arbeitsgestaltung liegen umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Doch neue Technologien verändern die Arbeitswelt und bewirken einen Wandel gesellschaftlicher Einstellungen zu Arbeitsorganisation und -gestaltung. Deshalb stellt sich die Frage: Wie kann Arbeit im digitalen Zeitalter menschengerecht gestaltet werden? In der Programmkomponente "Tätigkeiten im digitalen Wandel" untersucht die BAuA daher bestehende Erkenntnisse und Standards mit Blick auf die digitale Arbeitswelt erneut auf ihre Anwendbarkeit. Folgende Fragestellungen stehen im Fokus:
- Was bedeutet menschengerechtes Arbeiten in der digitalen Arbeitswelt?
- Welche neuen oder veränderten Anforderungen stellt die Digitalisierung bereits heute an unterschiedliche Tätigkeiten? Wie werden sich diese entwickeln?
- Wie kann ein menschengerechtes Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz (KI) und/oder Algorithmen gestaltet werden?
- Wie können neue digitale Arbeitsformen menschengerecht gestaltet werden, z. B. agiles oder ortsflexibles Arbeiten?
- In welchem Zusammenhang stehen digitale Technologien mit arbeitsbedingten Belastungen, Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen?
Vorgehensweise
Der aktuelle Wissenstand zum Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt wird zunächst analysiert und in systematischen Übersichtsarbeiten aufbereitet. Um diese Betrachtung nicht auf bestimmte Berufsgruppen einzugrenzen, wird das Augenmerk nicht auf Berufe, sondern auf die sich verändernden Tätigkeiten gerichtet. Diese können Bestandteil verschiedenster Berufe sein. Es werden vier sogenannte Tätigkeitscluster unterschieden:
- objektbezogene Tätigkeiten (z. B. Produzieren oder Verpacken),
- wissensbezogene Tätigkeiten (z. B. Recherchieren oder Analysieren),
- personenbezogene Tätigkeiten (z. B. Pflegen oder Lehren) sowie
- Führen und Managen.
Ziel der Programmkomponente "Tätigkeiten im digitalen Wandel" ist die Aufbereitung des tätigkeitsspezifischen Wissens. Auf dieser Grundlage werden Leitbilder für die digitale Arbeitswelt entwickelt.