Wie der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu einer menschengerechten Gestaltung von Arbeit für Beschäftigte mit Beeinträchtigungen beigetragen kann.
Ein Beitrag von Britta Kirchhoff
Vor kurzem hatten wir die große Freude, das daaap Netzwerk für digitale Assistenzsysteme am Arbeitsplatz in der BAuA in Dortmund zu begrüßen. Über 45 Vertreter und Vertreterinnen aus verschiedensten Organisationen nahmen an diesem Treffen teil, darunter das Andreaswerk e.V., die Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH, Büngern-Technik, die Iserlohner Werkstätten gGmbH und das Zentrum Assistive Technologie (ZAT) der Hochschule Rhein-Waal.
Der Besuch bot spannende Einblicke hinter die Türen unseres Technikums und ermöglichte einen inspirierenden Austausch über die Integration digitaler Assistenzsysteme zur Förderung der beruflichen Inklusion. Eine Führung durch die DASA mit dem Fokus auf neue Technologien rundete das Programm ab.
Der wertvolle Austausch stärkt unser gemeinsames Ziel: Digitale Assistenzsysteme für die berufliche Inklusion und eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit von Menschen mit Behinderungen zu nutzen.
Einsatz sogenannter No-Code Programmierumgebungen in Werkstätten
Unsere aktuelle Studie (F2535) in Kooperation mit den Iserlohner Werkstätten zeigt in dieser Hinsicht vielversprechende Ergebnisse. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben innerhalb einer Woche mithilfe einer codefreien Programmierumgebung eigene ChatBots entwickelt. Sara Hamideh Kerdar und Marius Janßen konzipierten hierzu einen Workshop, der die Funktionalität der Programmierumgebung erklärte. Bereits nach einem Tag waren die Teilnehmenden mit leichter Hilfestellung in der Lage, die Programmierumgebung selbstständig zu nutzen.
Am Ende der Woche entstanden vielfältige Chatbots, die beispielsweise in der Küche der Werkstätten zum Einsatz kommen sollen. In den kommenden Wochen erfolgt die Erprobung in den Iserlohner Werkstätten. Sara Hamideh Kerdar berichtet: "Die Teilnehmenden waren so bei der Sache, dass sie sogar an ihre Pausen erinnert werden mussten. Laut einem Gruppenleiter sei dies bisher selten vorgekommen."
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung von einfach zu nutzenden Programmierumgebungen. Diese ermöglichen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Lösungen für ihre eigene Arbeit zu entwickeln und dabei durch eine höhere Aufgabenvielfalt Spaß bei der Arbeit zu haben. Gleichzeitig werden Digitalkompetenzen erworben. Neue Technologien schaffen somit mehr Inklusion und bieten vielfältige Chancen für alle Beteiligten.
Zitiervorschlag
Kirchhoff, Britta, 2024. Gut vernetzt für mehr Inklusion: Digitale Assistenzsysteme im Einsatz [online]. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Verfügbar unter: https://www.baua.de/DE/Forschung/Projektblogs/KI-Blog/Artikel/KI-Digitale-Assistenzsysteme.html