Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Das Thema Arbeitsplatzunsicherheit hat in den vergangenen Jahren steigende Aufmerksamkeit erfahren. Gründe hierfür sind oftmals aktuelle Arbeitsmarktentwicklungen.
Hinter dem Begriff Arbeitsplatzunsicherheit (Job Insecurity) verbergen sich unterschiedliche Aspekte. Zum Beispiel beschreibt die subjektive (quantitative) Arbeitsplatzunsicherheit die Befürchtungen von Beschäftigten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ein erweiterter Ansatz definiert (qualitative) Arbeitsplatzunsicherheit als wahrgenommene Bedrohung, wichtige und wertgeschätzte Charakteristika des Arbeitsplatzes zu verlieren. Dies umfasst unter anderem die Befürchtung, dass sich die eigenen Arbeitsbedingungen verschlechtern könnten, zum Beispiel durch schlechtere Karrierechancen oder weniger Handlungsspielräume.
Die Anzahl der Veröffentlichungen zum Thema Arbeitsplatzunsicherheit ist vor allem in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass Arbeitsplatzunsicherheit als psychosoziales Risiko zunehmend wichtiger geworden ist oder vermehrt als ernstzunehmendes Risiko wahrgenommen wird. Diese Entwicklung hängt eng zusammen mit sich stetig verändernden Markt- und Wettbewerbsbedingungen sowie politischen Rahmenbedingungen, an die sich Organisationen anpassen müssen.
Aktueller Erkenntnisstand
Eine Überblicksarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Arbeitsplatzunsicherheit zusammen. Sie fokussiert die subjektive (quantitative) Arbeitsplatzunsicherheit und betrachtet sowohl Prädiktoren für diese als auch dessen Zusammenhänge mit (psychischer) Gesundheit und Befinden. Außerdem beschreibt sie dessen Beziehungen zu Motivation, Arbeitszufriedenheit und Leistung. Darüber hinaus werden in der Überblicksarbeit Forschungslücken aufgezeigt und Optionen zur Gestaltung dieses Faktors diskutiert.
Das Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt"
Die Übersichtsarbeit zu Arbeitsplatzunsicherheit (Job Insecurity) ist Bestandteil des Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung". Das Projekt bewertet psychische Belastungsfaktoren anhand des wissenschaftlichen Kenntnisstands.