Erfassung der Mykotoxinexposition von Beschäftigten am Arbeitsplatz und deren Auswirkungen auf die Atemwege - Projekt 1

  • Projektnummer: F 2575
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Laufendes Projekt
  • Geplantes Ende: 30. September 2027

Projektbeschreibung:

An Arbeitsplätzen, bei denen Tätigkeiten mit organischen Materialien, wie Heu, Getreide oder Abfall durchgeführt werden, besteht ein erhöhtes Vorkommen von Schimmelpilzen und somit eine potenzielle Mykotoxinexposition für die Beschäftigten, die z. B. durch Einatmen in den Körper gelangen können. Mykotoxine sind eine heterogene Gruppe überwiegend niedrig-molekularer giftiger Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen und können in bereits geringen Konzentrationen toxische Wirkungen auf Menschen und Tiere zeigen.

Bei der Gefährdungsbeurteilung von Tätigkeiten mit Exposition gegenüber toxischen Bioaerosolbestandteilen erfolgt die Festlegung von Arbeitsschutzmaßnahmen in der Regel basierend auf der Messung von Endotoxinen, die nur von Bakterien ausgehen können. Das toxische Potenzial, welches von Mykotoxinen ausgehen kann, bleibt hingegen bislang unberücksichtigt. Auch für den Sachstandsbericht zur "Bedeutung von Mykotoxinen im Rahmen der arbeitsplatzbezogenen Gefährdungsbeurteilung", der vom Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (2007) veröffentlicht wurde, besteht dahingehend Aktualisierungsbedarf.

Das Projekt gehört zu einem Bündel aus zwei parallellaufenden Projekten. Das übergeordnete Ziel ist es, die Mykotoxinexposition von Beschäftigten an Arbeitsplätzen mit erhöhten Schimmelpilzvorkommen (Futtermittellager, Tierhaltung) zu erfassen, um das gesundheitliche Risiko einer Exposition gegenüber einatembarer arbeitsplatzrelevanter Mykotoxine besser einordnen zu können. Hierfür werden in diesem Projekt Bioaerosolproben an Arbeitsplätzen gesammelt und aufbereitet. Bei exponierten Beschäftigten wird zudem ein Biomonitoring durchgeführt. Die Bioaerosolproben werden hinsichtlich Schimmelpilzart und Mykotoxinvorkommen charakterisiert. Aber auch Bakterienarten und deren Toxine werden erfasst. Nach einer Isolierung der Mykotoxine aus den Bioaerosolproben wird deren toxische Wirkung an in vitro Lungenmodellen untersucht.

Die identifizierten Mykotoxine beider Projekte werden verglichen und daraus arbeitsplatzrelevante Mykotoxine abgeleitet. Die Ergebnisse beider Projekte werden in den ABAS für die Aktualisierung des Sachstandsberichtes, die Konkretisierung des Expositionsstufenansatzes der TRBA 400 und die Entwicklung spezifischer Technischer Regeln für Tätigkeiten mit Gefährdung durch Mykotoxine eingebracht.

Für die erfolgreiche Bearbeitung des Projektes ist die Mitarbeit von Betrieben, im Speziellen Futtermittellagerstätten und Tierhaltungsanlagen, notwendig. Genauere Informationen zur Forschungsstudie in den Betrieben kann dem Studienflyer entnommen werden. Melden Sie sich bei Interesse gern bei uns.

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Betriebe gesucht: Studie zur Schimmelpilzbelastung in Futtermittelbetrieben und Tierhaltungsanlagen

Erscheinungsdatum: 19.06.2024

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Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 4.II.2 "Bioaerosole"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
Fax: 0231 9071-2070