Arbeitsschutz-Handeln an den Schnittstellen von Lieferketten (INTER-OSH)

  • Projektnummer: F 2570
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Laufendes Projekt
  • Geplantes Ende: 30. Juni 2027

Projektbeschreibung:

Das Projektvorhaben nimmt Lieferketten von Industrieprodukten in den Blick und stellt insbesondere Logistikbetriebe in den Fokus. Dabei knüpft die Studie an den innerdeutschen Forschungs- und Verbesserungsbedarf an, der sich u.a. durch hohe Unfallzahlen beim Be- und Entladen von LKW (vgl. DGUV-Broschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2022", S. 11) ergibt. Zu einem Großteil sind diese Unfälle mitbedingt durch mangelhafte Sicherheits- und Gesundheitskommunikation zwischen Firmen, die Lieferbeziehungen zueinander unterhalten. Im Projekt soll deshalb eine kontrastierende Fallstudie durchgeführt werden, die zwei Lieferketten industrieller Produktion inklusive der dazwischenliegenden Logistikzentren sowie Speditionen miteinander vergleicht. Zudem werden Indikatoren für eine mögliche lieferkettenübergreifende Präventionskultur analysiert (betrifft v.a. die Handlungsfelder Führung, Kommunikation, Umgang mit Fehlern).

Die qualitative Studie erforscht konkret, von welchen Faktoren die zwischenbetriebliche Sicherheits-Kooperation und -Kommunikation auf Management- und Beschäftigtenebene bestimmt wird. 

Nach Interviews mit Expertinnen und Experten zur Feldsondierung werden in der zweiten Projektphase (ab Mai 2024) Beschäftigte und das Management von Betrieben befragt, die an zwei unterschiedlichen Lieferketten von möglichst kontrastreichen Produkten beteiligt sind. Dabei handelt es sich zum einen bevorzugt um Firmen, die an Herstellung, Transport, Kommissionierung, Lagerung, Handel und Auslieferung von Papierwaren und/oder Druckerzeugnissen beteiligt sind. Zum Vergleich wird eine Lieferkette ausgewählt, die bzgl. der Produkteigenschaften (z. B. Chemie- bzw. Pharma-Industrie) und der daraus resultierenden Sorgfaltspflichten einen Kontrast darstellt. Pro Lieferkette werden Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Führungskräfte, Beschaffer und leitende Betriebsräte sowie Lagerarbeiter, LKW-Fahrer und Disponenten interviewt, die regelmäßig Kontakt zu kooperierenden Firmen haben. Darüber hinaus sind zur teilnehmenden Beobachtung Kurzzeit-Hospitationen in Logistikzentren und Analysen betrieblicher Arbeitsschutzdokumente geplant. Auf dieser Basis werden Gestaltungsempfehlungen für die zwischenbetriebliche Arbeitsschutzpraxis abgeleitet.

Interessierte aus Forschung und Betrieben können sich an Dr. Britta Schmitt-Howe wenden:

schmitt.britta@baua.bund.de

Tel: 030 51548-4142

Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe "Arbeitsschutzsysteme im Wandel / Koordinierung Arbeitsschutzstrukturen"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
Fax: 0231 9071-2070