Europäische Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER)

  • Projektnummer: F 2532
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Wie organisieren Betriebe den Arbeitsschutz? Inwieweit werden psychosoziale Risiken der Beschäftigten berücksichtigt? Führen Betriebe hierzu eine Gefährdungsbeurteilung durch und ergreifen sie darauf aufbauend geeignete Präventionsmaßnahmen? Um diese Fragen zu beantworten, wurden im Projekt die Daten der deutschen Teilstichprobe des ESENER aus den Jahren 2009, 2014 und 2019 ausgewertet. Durchgeführt wurden deskriptive Analysen, Zeitreihenvergleiche und multivariate Zusammenhangsanalysen.

Die Ergebnisse zeigen: Ob in der Gefährdungsbeurteilung psychosoziale Risiken ermittelt und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, ist abhängig von verschiedenen Faktoren, beispielsweise der Betriebsgröße, dem Wirtschaftssektor oder der Branche. Verfügen Betriebe bereits über eine gute Arbeitsschutzorganisation, werden in der Gefährdungsbeurteilung häufiger auch psychosoziale Risiken der Beschäftigten berücksichtigt. Wird im Betrieb eine Gefährdungsbeurteilung zu psychosozialen Risiken durchgeführt, dann ist es wahrscheinlicher, dass entsprechende Präventionsmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

Es zeigt sich allerdings auch, dass ein wesentlicher Teil der Betriebe zielgerichtete Maßnahmen zum Umgang mit psychosozialen Risiken ergreift, ohne dass eine Gefährdungsbeurteilung vorliegt. Die Projektergebnisse untermauern auf Grundlage eines großen, repräsentativen Datensatzes die in qualitativen Forschungsprojekten gemachte Beobachtung, dass Betriebe zielgerichtete Maßnahmen zur Gefährdungsvermeidung auch jenseits der Strukturen und Standards des institutionellen Arbeitsschutzes ergreifen.

Insgesamt haben die im Projekt durchgeführten Analysen empirisch fundiertes Wissen über Einflussgrößen auf die betriebliche Präventionspraxis weiter verdichtet und ausgebaut. Ein zentraler Befund ist, dass der Blick allein auf die betriebliche Arbeitsschutzorganisation und Gefährdungsbeurteilung nicht ausreicht, um die Umsetzung von betrieblichen Maßnahmen, insbesondere zum Umgang mit psychosozialen Risiken, angemessen zu erfassen und zu bewerten. Für zukünftige Datenerhebungen zur Exploration und Evaluation betrieblicher Präventionspraxis wird daher empfohlen, neben Informationen zur betrieblichen Arbeitsschutzorganisation auch Informationen über konkrete Maßnahmen zur Gefährdungsvermeidung im Betrieb zu erfassen.

Publikationen

Geschultes Management hat Gesundheitsschutz häufiger auf der Agenda: Ergebnisse einer Betriebsbefragung

Erscheinungsjahr: 2024

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Klein- und Kleinstbetriebe - unterstützt, geschult, digitalisiert?

Erscheinungsjahr: 2023

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Der Zusammenhang zwischen betrieblicher Arbeitsschutzorganisation und Gefährdungsbeurteilung

Erscheinungsjahr: 2024

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"State of the Art" betrieblicher Mobbingprävention: institutionelle Empfehlungen, aktueller Forschungsstand und fördernde Faktoren

Erscheinungsjahr: 2024

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Psychosoziale Gefährdungsbeurteilungen in deutschen Unternehmen - Ergebnisse der ESENER-3-Studie

Erscheinungsjahr: 2022

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Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe "Arbeitsschutzsysteme im Wandel / Koordinierung Arbeitsschutzstrukturen"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
Fax: 0231 9071-2070

Fachgruppe 3.2 "Psychische Belastung und Mentale Gesundheit"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
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