Sichere AR-Serviceplattform für die industrielle Fertigung (secureAR)

  • Projektnummer: F 2517
  • Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Status: Abgeschlossenes Projekt

Projektbeschreibung:

Fabriken werden in Zukunft noch flexibler sein als heute. Sie werden individuelle Einzelprodukte fertigen und eine höhere Arbeitsproduktivität erzielen. Dadurch steigen auch die Anforderungen an den Menschen. Moderne Augmented Reality-Assistenzsysteme sollen bestmöglich in diese Produktions- und Serviceprozesse eingebunden werden, um die Beschäftigten zu unterstützen. Dazu werden in der jeweiligen Arbeitsumgebung passende virtuelle Elemente benötigt. Durch Augmented Reality (AR) in Assistenzsystemen sollen die neuen Produktions- und Serviceprozesse verbessert werden. Dabei gilt es eine angemessene Ergonomie bezüglich der Hardware und Software zu gewährleisten, um die Akzeptanz bei den Nutzerinnen und Nutzern zu erreichen.

Ziel des Verbundprojekts secureAR war die Erforschung und die Entwicklung von innovativen Dienstleistungen im industriellen Produktionsumfeld. Das Forschungsfeld der AR wurde dabei in anwendbare Lösungen überführt. Hierfür wurde eine cloudbasierte Serviceplattform mit offenen Schnittstellen für verschiedene Industriezweige bereitgestellt. Die Serviceplattform erfasst Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Planung, über die Produktionsprozesse, bis zur Wartung der Anlagen. Sie ermöglicht eine orts- und situationsbezogene Bereitstellung und Visualisierung der Daten über ein neuartiges AR-Assistenzsystem.

Der Beitrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bestand in der Entwicklung, Erprobung und arbeitswissenschaftlichen Betrachtung der Lösungen in den am Projekt beteiligten Industrieunternehmen. Mittels arbeitswissenschaftlicher Analysen, Interviews und Fragebögen wurden Aspekte wie Gebrauchstauglichkeit, Nutzen, Akzeptanz und psychische Beanspruchung aus Sicht der Beschäftigten erfasst. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, in der digitalen Transformation eine sichere, gesunde und wettbewerbsfähige Arbeit zu erzielen.

Die Ergebnisse zeigen: AR-basierte Datenbrillen haben ein großes Potenzial, Informationen für die Beschäftigten am Arbeitsplatz bedarfsgerecht zu gestalten. Eine durchgeführte Nutzungskontextanalyse machte deutlich, dass zum einen eine frühzeitige Partizipation der Beschäftigten bei der Auswahl bzw. Entwicklung und Implementierung geeigneter technischer Assistenzsysteme bedeutend ist. Zum anderen ist eine angemessene Aufgaben-Technologie-Passung für die Akzeptanz und den Nutzen neuer Technologien bedeutsam. Des Weiteren weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Beschäftigte eine AR-basierte Datenbrille als Arbeitsunterstützung einschätzen, wenn diese ihnen Informationen bedarfsgerecht vor Ort anzeigt und einen schnellen Zugriff auf notwendige Daten ermöglicht. Um eine AR-basierte Datenbrille im Arbeitsalltag einsetzen zu können, sollte sie insbesondere einfach in der Bedienung, individuell anpassbar und intuitiv erlernbar sein sowie über ein geringes Gewicht, einen hohen Tragekomfort und ein stabiles, zuverlässig laufendes System verfügen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass AR als mobiles digitales Assistenzsystem sein Potenzial für die menschzentrierte Arbeitsgestaltung noch nicht auszuschöpfen scheint. Ein Grund dafür könnte der geringe Bekanntheitsgrad von AR und die noch nicht ausgereifte Technologie sein.

Das Projekt wurde im Rahmen des Programms "lnternetbasierte Dienstleistungen für komplexe Produkte, Produktionsprozesse und -anlagen (Smart Services)" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut (FKZ: 02K18D011).

Publikationen

Nutzungskontextanalyse zur Bestimmung der Aufgaben-Technologie-Passung im AR-Kontext

Erscheinungsjahr: 2022

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Virtual and augmented reality and other ICT at work: Differences in self-assessed technological characteristics and perceived digital stress

Erscheinungsjahr: 2022

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Weitere Informationen

Kontakt

Fachgruppe 2.3 "Human Factors, Ergonomie"

Service-Telefon: 0231 9071-2071
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