Teilprojekt I: Bewertungskriterien zur Gefährdungsbeurteilung inkohärenter Hochleistungs-Scheinwerfer;
Teilprojekt II: Gefährdungsbeurteilung von Hochleistungs-Scheinwerfern (HiPoSisAs) - Photochemische und Thermische Netzhautgefährdungen an Arbeitsplätzen (PEROSH-Projekt)
- Projektnummer: F 2483
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Eine Netzhautschädigung durch Licht mit hohen Blauanteilen (Blaulichtgefährdung, englisch "Blue Light Hazard" - BLH) kann bei natürlichem Blickverhalten für Bildschirme und Allgemeinbeleuchtung im Prinzip ausgeschlossen werden. Im Gegensatz dazu stellen Hochleistungsscheinwerfer, wie sie z. B. im Hoch- und Tiefbau, in der Veranstaltungsbranche oder für große Lagerflächen zum Einsatz kommen, eine potenzielle BLH-Gefahrenquelle dar.
Eine Gefährdungsbeurteilung ist meist anspruchsvoll - nicht zuletzt auch wegen der in vielen Fällen erforderlichen Strahldichtebestimmung. Ziel dieses Projektes war daher die Entwicklung einer praxistauglichen, vereinfachten BLH-Beurteilungsmethode.
Um die Tauglichkeit eines solchen Ansatzes bewerten zu können, ist zunächst die Genauigkeit optischer Messgeräte, typischerweise Breitband- und Spektralradiometer, von Interesse. Obwohl die Messanforderungen in drei Schritten erhöht wurden, liegt für die ermittelten Messwerte mit einer Standardabweichung kleiner ca. 10 % ein von der Komplexität der Quelle weitgehend unabhängiger Wert vor. Die Überprüfung des praxisgerechten Beurteilungsverfahrens (Planck Approximation) ergab mit weniger als 20 % Abweichung ein im Hinblick auf die DIN EN 14255-2 zufriedenstellendes Ergebnis. Dessen Prinzip basiert auf einer Beleuchtungsstärkemessung, die mit Hilfe des Durchmessers der leuchtenden Fläche und eines für einen Schwarzkörperstrahler bekannten Faktors in BLH-gewichtete Strahldichte umgerechnet wird. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren konnten darauf aufbauend drei einfache Gleichungen für die maximal zulässige Expositionsdauer als Funktion der Quellengröße abgeleitet werden, deren Praxiseinsatz in einer Genauigkeit von ca. ±30 % resultierte. Damit ist die grundsätzliche Anwendbarkeit der Planck Approximation zur Beurteilung von Blaulichtgefährdungen belegt.