- Projektnummer: F 2455
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (KIT)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Viele Arbeiten insbesondere im Bereich der Wissensarbeit lassen sich ortsunabhängig und flexibel erledigen. Damit steigt auch die Zahl der Beschäftigten, die im Zug sitzend arbeiten. Mobile Bildschirmarbeit stellt grundsätzlich erhöhte Anforderungen an die Eigenverantwortung und Mitwirkung der Beschäftigten in Bezug auf den Arbeitsschutz. Gleichzeitig beinhaltet die Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers, die Sicherheit und Gesundheit seiner Beschäftigten auch bei der Arbeit unterwegs zu gewährleisten.
In einer ersten Studie des Projekts wurden daher die Belastung und Beanspruchung sowie die Leistung bei der Erledigung von Routine- und Kreativaufgaben im Zug und im Einzelbüro verglichen. Es zeigte sich eine erhöhte Beanspruchung mit geringerer Leistung bei Bearbeitung von Routineaufgaben gegenüber der Arbeit im Einzelbüro. Die Ergebnisse wurden in einem Gestaltungskatalog zusammengefasst und Gestaltungsempfehlungen zur Verbesserung der Arbeitssituation gegeben.
Mit der fortschreitenden Verbreitung mobilen Arbeitens werden auch neue Bürokonzepte im Unternehmen diskutiert. So beinhalten etwa aktivitätsbasierte Bürokonzepte unterschiedliche Zonen, die auf bestimmte Tätigkeiten wie konzentriertes Arbeiten, Kreativaufgaben oder interaktiven Austausch optimiert werden. Es gibt keine festen Arbeitsplätze, sondern die Beschäftigten wechseln die Arbeitsbereiche passend zu ihren Aufgaben. Auch hier werden andere Anforderungen an die Beschäftigten gestellt als bei den gleichen Tätigkeiten im Einzelbüro.
In einer zweiten Studie wurden daher die Belastung, Beanspruchung und Leistung während der Bearbeitung einer Routine- und Kreativaufgabe gemessen und mit den Messungen im Zug sowie im Einzelbüro verglichen. In den Beanspruchungs- und Leistungswerten zeigt sich auch hier ein deutlicher Vorteil des eingerichteten Büroarbeitsplatzes gegenüber dem nicht primär zum Arbeiten konzipierten Arbeitsort Zug. Im Vergleich beider Büroumgebungen geben die Ergebnisse einen Hinweis, dass bei einer guten räumlichen Umsetzung und der konsequent aktivitätsbasierten Nutzung der vorhandenen Arbeitsbereiche, diese eine Atmosphäre bieten können, welche die individuellen Anforderungen der Wissensarbeit unterstützt.