- Projektnummer : F 2319
- Projektdurchführung : Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / ces service UG (haftungsbeschränkt), Frau Ute B. Schröder
- Status : Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung :
In qualitativen Interviews wurden 20 Return-to-Work-Experten (RTW-Experten) befragt. Darüber hinaus wurden zwei Gruppendiskussionen mit Betroffenen und Vorgesetzten initiiert. Hinzu kamen einzelne, vertiefende Interviews mit Betroffenen. Die Interviews und Gruppendiskussionen wurden mit der dokumentarischen Methode ausgewertet und die Ergebnisse mit den RTW-Experten diskutiert.
Zentrale Ergebnisse der Studie bilden drei Handlungsorientierungen der RTW-Experten: eine Prozess-, eine Klienten- und eine systemische Orientierung, die deren Handeln leiten und zwei Dimensionen des RTW-Prozesses charakterisieren: die Einbettung des BEM in die Ablauforganisation und die Ausgestaltung der professionellen Begleitung der Betroffenen. Gleichzeitig wurden vier Schlüsselkomponenten des RTW-Prozesses identifiziert:
- das kommunikative Handeln der RTW-Experten durch eine empathische Perspektivenübernahme,
- die Akzeptanz psychischer Erkrankungen auf der individuellen, zwischenmenschlichen und betrieblichen Ebene,
- das Verstehen der Individualität psychischer Krisen als Ausgangspunkt der Rückkehr in den Betrieb und
- Vertrauen als Basis des RTW-Prozesses.
Abschließend wurde ein 4-Phasen-Modell rekonstruiert, das RTW als systemischen Prozess beschreibt, der frühzeitig während der Arbeitsunfähigkeit beginnt und nicht mit der (stufenweisen) Wiedereingliederung endet.
RTW ist soziale Interaktion. Erfolgreiche soziale Interaktion im Return-to-Work-Prozess zeichnet sich in erster Linie durch die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme aus. Im Mittelpunkt stehen dabei das Selbstmanagement der zurückkehrenden Beschäftigten und arbeitsbezogene Interventionen. Eine Schlüsselfunktion übernehmen die koordinierenden und begleitenden RTW-Experten.