Forschungsprojekte in den Handlungsfeldern und Schwerpunkten 2022-2025

Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit - Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen

Ein moderner, präventiv ausgerichteter Arbeits- und Gesundheitsschutz betrachtet die körperlichen, mentalen und sozialen Dimensionen von Gesundheit und ihre multifaktoriellen Determinanten aus Person und (Arbeits-)Umwelt interdisziplinär. Die Forschung der BAuA in diesem Handlungsfeld adressiert deshalb die Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention (Return to Work und Betriebliches Eingliederungsmanagement).

Geeignete Präventionsmaßnahmen setzen Kenntnisse über die ursächlichen Zusammenhänge zwischen Arbeit und Gesundheit voraus. Um diese zu erforschen, werden epidemiologische Longitudinalstudien sowie weitere Methoden der evidenzbasierten Arbeitsmedizin genutzt. Im Mittelpunkt stehen dabei Muskel-Skelett-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen sowie Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit.

Um Erkenntnisse über gelingende Wiedereingliederung in das Erwerbsleben bei bereits vorliegender Erkrankung zu gewinnen, wird nicht nur das Wiedereingliederungsgeschehen bei psychischer Erkrankung beschrieben, sondern Konzepte des betrieblichen Eingliederungsmanagements, Return to Work-Ansätze und Angebote der Nachsorge auf ihre Verbreitung und Wirksamkeit hin untersucht.

Darüber hinaus wird den gesundheitlichen Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeitswelt auf die Erwerbsbevölkerung nachgegangen, wobei auch das Präventionspotenzial digitaler Technologien betrachtet wird. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Heterogenität der Erwerbsbevölkerung werden in einem weiteren Arbeitsschwerpunkt die Voraussetzungen, Bedürfnisse und Vulnerabilitäten spezifischer Erwerbstätigengruppen sowie deren Zusammenhänge mit der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erforscht.

Forschungsprojekte im Handlungsfeld

Verursachung und Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen

Um weitere Erkenntnisse zu den Ursachen und Präventionsmöglichkeiten arbeitsbedingter Muskel-Skelett-Erkrankungen zu erlangen wird das Monitoring körperlicher Belastung und assoziierter Beanspruchung fortgesetzt. Zudem werden ausgewählte ätiologische Fragen mit dem Fokus auf Muskel-Skelett-Erkrankungen aufgeklärt und Ansätze der ganzheitlichen arbeitsmedizinischen Vorsorge evaluiert.

Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die wissenschaftliche Begleitung von Interventionen zur sedentären Arbeit und deren Wirkung auf Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselparameter sowie die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen psychosozialen Belastungen und (prä)klinischen Outcomes.

In der 2021 neu bei der BAuA eingerichteten Wissenschaftlichen Geschäftsstelle des Ärztlichen Sachverständigenbeirats "Berufskrankheiten" (ÄSVB) werden epidemiologische Forschungsprojekte und systematische Reviews durchgeführt, auf deren Basis Empfehlungen zur Aufnahme neuer arbeitsbedingter Erkrankungen als Berufskrankheit (BK) und die Aktualisierung bestehender Berufskrankheiten erarbeitet werden können.

Forschungsprojekte

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Zusammenhänge von Faktoren der Arbeit mit mentaler Gesundheit und Wohlbefinden

In der Programmperiode 2022-2025 wird die Forschung zu Arbeitszeit und zeitflexiblem Arbeiten in Richtung der Identifizierung von Kausalzusammenhängen zwischen Arbeitszeitmerkmalen, Arbeitsbedingungen, Beanspruchungsmerkmalen und Gesundheit/ Wohlbefinden weiterentwickelt.

Die Forschungslinie "Mentale Gesundheit und Teilhabe fördern" wird fortgeführt. Sie verfolgt das Ziel, ätiologische Zusammenhänge zwischen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, mentaler Gesundheit, Arbeits- und Funktionsfähigkeit sowie Erwerbsteilhabe zu ermitteln. Ebenfalls fortgesetzt wird die Forschung zur Erholung innerhalb und außerhalb des Arbeitskontextes; u. a. mit einer Fokussierung auf die Überprüfung der Wirksamkeit von Gestaltungsoptionen.

Forschungsprojekte

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Vielfalt und Förderung von beruflicher Teilhabe

Die BAuA forscht im Programmzeitraum zum Thema "Teilhabe am Erwerbsleben und Inklusion" aus der Perspektive der differenziellen Arbeitsgestaltung. Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit für Personengruppen, die ohne entsprechende Unterstützung keine Optionen auf Ausübung bestimmter Tätigkeiten hätten, durch Arbeitsgestaltung zu fördern. Im Rahmen der Forschung werden verstärkt die Wechselwirkungen zwischen tätigkeitsbezogenen Arbeitsbedingungen, betrieblichen Kontextfaktoren und relevanten gesamtgesellschaftliche Dynamiken im Wechselspiel mit Diversitätsmerkmalen (personen- und beschäftigungsbezogene) betrachtet.

Schwerpunkte liegen auf der alters- und alternsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen sowie auf der Analyse der Chancen und Risiken für eine berufliche Teilhabe von Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen oder Behinderungen, wobei hier ein Fokus auf den Chancen innovativer Technologien zur Stärkung von Inklusion und Beschäftigungsfähigkeit liegt.

Forschungsprojekte

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Betriebliches Eingliederungsmanagement

In der Forschungslinie "Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) stärken und Return to Work (RTW) fördern" werden das Wiedereingliederungsgeschehen, die aktuelle Praxis der stufenweisen Wiedereingliederung und die Wirksamkeit von RTW-Maßnahmen beschrieben und analysiert. BEM und RTW sollen zukünftig stärker im Kontext der betrieblichen Präventionsarbeit, insbesondere auch im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, betrachtet werden und dabei u. a. förderliche und hemmende Faktoren auf individueller und organisationaler Ebene identifiziert werden, die zu einer gelungenen Umsetzung von Präventionsprojekten/BGM-Maßnahmen im Betrieb beitragen. Mit dem Ziel einer Weiterentwicklung der Sichtweise auf "Stay at Work" werden Ansatzpunkte beschrieben, die es erlauben, Beschäftigte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen langfristig am Arbeitsplatz zu halten. Hierbei werden auch die Verknüpfungen von BEM und weiteren Präventionsmaßnahmen mit Instrumenten des Arbeitsschutzes, z. B. mit der Gefährdungsbeurteilung oder der arbeitsmedizinischen Vorsorge, berücksichtigt.

Forschungsprojekte

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