Modell zur Berechnung der Kosten von Stressoren
Die volkswirtschaftlichen Kosten von arbeitsbedingtem Streß in zwei Mitgliedsstaaten der EU
Die Abschätzung der volkswirtschaftlichen Kosten von arbeitsbedingtem Streß erscheint deshalb geboten, weil unter marktwirtschaftlichen Verhältnissen "externe Effekte" auftreten, d. h. bestimmte signifikante Kosten nicht in die Marktpreise für Güter und Dienstleistungen und in die Löhne und Gehälter eingehen. Diese nicht übernommenen Kosten werden auf die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft umgelegt. Da sie nur teilweise sichtbar sind, entsteht der Eindruck, daß die relativ leicht zu ermittelnden Kosten der Verhütung stärker ins Gewicht fallen als der Nutzen von Präventionsmaßnahmen.
Wenn die gesundheitlichen Folgen von Streß und die daraus erwachsenden Kosten transparenter gemacht werden, verbessern sich die Voraussetzungen für politisches Handeln in diesem Bereich. Daher müssen sich die gewählten Methoden letztendlich dafür eignen, den Nutzen von Streßvorbeugungsmaßnahmen auf gesamtstaatlicher Ebene abzuschätzen.
Für einige EU-Länder liegen Kostenberechnungen zum gesamten arbeitsbedingten Krankheitsgeschehen vor, doch wird dabei nicht direkt auf das Thema "Streß" eingegangen. Hauptziel unseres Projekts war daher die Entwicklung eines praktischen Modells, mit dem sich auf der Grundlage der verfügbaren Erkenntnisse die mit arbeitsbedingtem Streß verbundenen Kosten ermitteln lassen.
Da es in erster Linie um die Entwicklung eines Modell geht, sollen bei den hier durchgeführten Berechnungen nicht das gesamte Spektrum der arbeitsbedingten Stressoren und deren möglichen gesundheitlichen Auswirkungen berücksichtigt werden. Das "Demand-Control"-Modell ("Arbeitsschwierigkeit-Tätigkeitsspielraum") wurde herangezogen, um einen Zusammenhang zwischen Streß und einer Reihe wichtiger und spezifischer gesundheitlicher Folgeereignisse herzustellen, doch konnten dabei nicht alle Gesichtspunkte berücksichtigt werden.
Die Anwendung eines ökonomischen Modells setzt die Ermittlung von Maßzahlen für
- Stressoren am Arbeitsplatz
- pathogene (krankheitsauslösende) Mechanismen (z. B. Beispiel Streß)
- die daher hervorgerufene Verschlechterung des Gesundheitszustands der Bevölkerung
- sonstige potentiell negative Folgeereignisse solcher Expositionen und
- deren vermeidbaren Anteil voraus.
Bibliografische Angaben
Titel : Modell zur Berechnung der Kosten von Stressoren. Die volkswirtschaftlichen Kosten von arbeitsbedingtem Streß in zwei Mitgliedsstaaten der EU
1. Auflage .
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1998.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Übersetzung
, Ü 10)
ISBN: 3-89701-121-2, Seiten: 88, Papier
vergriffen