Gesundheitsgefährdung im Friseurhandwerk
gemeinsames Kolloquium der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin (BAfAM) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) am 25. und 26.04.1995 in der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin
Auf dem gemeinsamen Kolloquium der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin, Berlin, und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg, am 25. und 26. April 1995 wurden 13 Beiträge zur Gesundheitsgefährdung im Friseurhandwerk referiert und in einem anschließenden Rundtischgespräch die Schwerpunkte laufender Forschungsvorhaben sowie noch bestehender Forschungsdefizite diskutiert.
Die Berufsgenossenschaft berichtete über verschiedene Initiativen (TRGS "Friseurhandwerk", Entwicklung von Alternativpräparaten für die Haarbehandlung, geeignete Lüftungsanlagen) zur Prävention der bis 1991 deutlich angestiegenen Haut- und Atemwegserkrankungen bei Friseuren. Hinsichtlich der arbeitsbedingten Hauterkrankungen im Friseurberuf wurde die Bedeutung der atopischen Hautdiathese als ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung des Friseurekzems herausgestellt. Jedoch erkrankten aufgrund der erheblichen Hautbelastung im Friseurberuf auch 54 % der Berufsanfänger, für die kein Risikofaktor erkennbar ist. Am häufigsten wurde Nickelallergie als vorberuflich erworbene Sensibilisierung festgestellt. Epidemiologische Untersuchungen von Berufsanfängern zeigten eine Erkrankungshäufigkeit für Hautkrankungen von 48 % am Ende des ersten Lehrjahres. Erste Erfolge der primären und sekundären Prävention von Hauterkrankungen durch intensive Information der Betroffenen, Schulungen zum Hautschutz sowie Beratungen im Salon sind zu verzeichnen und ermöglichen einem Teil der Friseure, im Beruf zu verbleiben.
Die arbeitsbedingten Atemwegserkrankungen sind bei gegenwärtig beschäftigten Friseuren wahrscheinlich eher selten. Im Vordergrund stehen solche durch persulfathaltige Blondiermittel. Sie manifestieren sich überwiegend als Rhinitis, seltener als Bronchialobstruktion, wobei aufgrund klinischer Beobachtungen und tierexperiementeller Befunde kumulative Effekte am Atemtrakt mit Steigerung der unspezifischen bronchialen Reizempfindlichkeit diskutiert werden.
Im folgenden wird in Absprache mit den Autoren eine Auswahl der Vorträge publiziert. Ein Teil der Beiträge war wegen noch nicht abgeschlossener Promotionsverfahren nicht verfügbar.
Bibliografische Angaben
Titel : Gesundheitsgefährdung im Friseurhandwerk. gemeinsames Kolloquium der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin (BAfAM) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) am 25. und 26.04.1995 in der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin
1. Auflage .
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1996.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin: Tagungsbericht
, Tb 8)
ISBN: 3-89429-711-5, Seiten: 108, Preis : 11,50 EUR, Papier
vergriffen