Mobbing am Arbeitsplatz

Das Themenfeld "psychosozialer Streß" am Arbeitsplatz hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Intrigen, Schikanen, Ausgrenzungen, Beleidigungen, sexuelle Belästigung und Bedrohung, sind immer häufiger genannte Faktoren, wenn schwerwiegende Belastungen von Beschäftigten thematisiert werden. Hohe Kosten durch Fluktuation, Krankenstände und Produktionsmängel basieren oftmals auf solchen, als "Mobbing" bezeichneten, eskalierenden Auseinandersetzungen zwischen den Beschäftigten. Bleibt die Unterstützung im Unternehmen aus, geraten Betroffene im Verlauf der Konflikte nicht selten in eine ausweglose Situation. Schwerwiegende Streßsymptome, Depressionen, Ängste und eine erzwungene Arbeitslosigkeit mit Versagensgefühlen können typische Folgen sein. Vorgesetzte und Betriebs- bzw. Personalräte benötigen jedoch ein entsprechendes "Rüstzeug" an Informationen und Handlungsstrategien, um in diesem heiklen Konfliktfeld helfend eingreifen zu können. Da im fortgeschrittenen Stadium oftmals "jede Hilfe zu spät" kommt, ist insgesamt der präventiven Vorsorge eine erhöhte Bedeutung beizumessen. Betriebliche Maßnahmen, u. a. Arbeitskreise, Gesundheitszirkel, Fortbildungen und die Verankerung der Thematik in Betriebsvereinbarungen, Hausordnungen und Schlichtungskonzepten etc. sind wichtige Schritte zur Herstellung eines Problembewußtseins und einer verbesserten Konfliktsteuerung.

Von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut Sozialforschungsstelle in Dortmund ein Qualifizierungsbaustein entwickelt, der von Bildungsträgern eingesetzt werden kann, um das Schulungsangebot um diesen Themenkomplex zu erweitern. Der erste Teil dieses Qualifizierungsbausteins befaßt sich mit umfangreichen Fakten und Hintergrundinformationen. Im einzelnen wird Mobbing zunächst detailliert definiert. Insbesondere geht es darum, die Grenzen zwischen "normalen" alltäglichen Konflikten am Arbeitsplatz und Mobbing zu erkennen. Darüber hinaus werden die Folgen sowohl für die von Mobbing Betroffenen als auch für die Unternehmen skizziert. Anschließend werden präventive Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie juristische Aspekte beleuchtet. Der zweite Teil der Arbeitsmaterialien beinhaltet die erforderlichen Unterlagen für Seminarleitung und TeilnehmerInnen, wie Seminarablaufpläne, Arbeitsunterlagen für die Gruppenarbeit, Fragebögen, gesetzliche Grundlagen, Musterbeispiele für Betriebs-/Dienstvereinbarungen, Folien, Literaturliste, Hilfsangebote für Betroffene etc.

Bibliografische Angaben

Titel:  Mobbing am Arbeitsplatz. HC/62(9)

Verfasst von:  M. Holzbecher, B. Meschkutat

9. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2005. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Sonderschrift , S 49)

ISBN: 3-89701-217-0, Seiten: 132, Papier

vergriffen

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