Stoffbelastung beim Elektronikschrott-Recycling

Zur Erfassung des E-Schrott-Marktes wurde eine Umfrage bei ca. 550 Betrieben durchgeführt, deren Anschriften durch Telefonbuch- und Internetrecherche erhoben worden waren. Von 162 Betrieben, die geantwortet haben, verarbeiten 81 E-Schrott. Der Jahresdurchsatz der antwortenden Betriebe beträgt ca. 245.000 t/a. In 16 Betrieben, die zusammen ca. 103.000 t/a verarbeiten, wurden Schwebestaubproben genommen, die auf Cd, Pb, Ni, Co und Mn sowie teilweise auf CH2O, PCB's, chlorierte und bromierte Dioxine und Furane analysiert wurden. In diesen Betrieben wurden insgesamt 54 Beschäftigte zur dermalen Belastung befragt.

Die meisten Messungen zeigen ein positives Bild: 94 % der IMAK und 85 % der ITRK halten den Grenzwert ein. Es gibt aber auch einige Problembereiche. In Shredder-Arbeitsbereichen werden häufig die Grenzwerte für Blei, Cadmium und Mangan überschritten. Die organischen Schadstoffe Formaldehyd, Polychlorierte Biphenyle und chlorierte Dioxine und Furane halten die Grenzwerte durchweg sicher ein. Problematisch sind allerdings die bromierten Dioxine und Furane. Zieht man den Grenzwert für die chlorierten Verbindungen als Empfehlungswert heran, so ergeben sich teilweise hohe Überschreitungen.

Ausschließlich in Arbeitsbereichen mit Kontakt zu Bildröhren kommt es zu Überschreitungen des Cadmium- und Blei-Grenzwertes. Diese Überschreitungen sind häufiger und höher in den Arbeitsbereichen, in denen Bildröhren zur Verwertung geöffnet werden. Auch der IMAK überschreitet vereinzelt den Grenzwert. Dies ist immer auf zu hohe Bleikonzentrationen zurückzuführen.

Die dermale Belastung führt bei 28 % der Befragten zu Rötungen und bei 48 % zu Mikroverletzungen überwiegend an den Händen. Über deren Ursachen und Wirkungen auf Schadstoffresorption wird berichtet.

Bibliografische Angaben

Titel :  Stoffbelastung beim Elektronikschrott-Recycling

Verfasst von:   M. Hanke, Ch. Ihrig, D. F. Ihrig

1. Auflage .  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2001. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Gefährliche Arbeitsstoffe , GA 56)

ISBN: 3-89701-677-X, Seiten:  196, Papier

vergriffen

Weitere Informationen