Schwerhörigkeit und Sprachkommunikation am Arbeitsplatz

Teil 1: Modelle zur Vorhersage der Sprachverständigung

Die Verständlichkeit von Sprache ist in der Arbeitsumgebung ein wesentlicher ergonomischer Faktor. Insbesondere unter Bedingungen von Hintergrundgeräuschen unterschiedlicher Struktur (Pegel, Zeit- und Frequenzstruktur), Nachhall und bestehenden Hörbeeinträchtigungen kann die Sprachverständlichkeit erheblich vermindert sein. Neben damit verbundenem psycho-physischem Unbehagen und eingeschränkter Arbeitsleistung besteht gleichfalls ein erhöhtes Unfallrisiko aufgrund nicht oder falsch verstandener Warnsignale. Zur Vorhersage bzw. Abschätzung einer zu erwartenden Sprachverständlichkeit unter den genannten Bedingungen unterschiedlicher Qualität oder Quantität zeigt die Literatur des zurückliegenden ¾ Jahrhunderts eine Vielzahl von Berechnungsmodellen und ihrer Modifikationen. Eine Zusammenfassung der gebräuchlichsten Modelle zur Vorhersage der Sprachverständlichkeit und eine Bewertung hinsichtlich ihrer Eignung bei unterschiedlichen Arten von Hörbeeinträchtigungen und akustischen Umgebungseinflüssen war das Ziel der vorliegenden Studie. Beispiele zur Berechnung ausgewählter Modelle unter angenommenen Bedingungen von Hörbeeinträchtigungen, spektralen Hintergrundgeräuschpegeln und weiteren akustischen Bedingungen unterstützen die Verifizierung der analysierten Modelle.

Teil 2: Folgen von Schwerhörigkeit und Gehörschutz auf soziale und sprachliche Interaktion

Einschränkungen der Kommunikation sind neben psychosozialen Faktoren auch durch akustischen Bedingungen gegeben: Schwerhörigkeit und Gehörschutz, die aufgrund der teilweise ähnlichen Folgen Gegenstand dieser Bestandsaufnahme sind. Dabei wird von einem Überblick über Ursachen der Schwerhörigkeit ausgegangen - hier insbesondere lärminduzierte Innenohrschäden, die ggf. durch Presbyakusis verschärft werden. Eine Auswahl von Ermittlungsverfahren - Ton- und Sprachaudiometrie - werden vorgestellt. Die Verbreitung sowie Maßnahmen zur Reduzierung lärminduzierter Schwerhörigkeit werden kurz aufgeführt. Im Detail werden die Folgen der Schwerhörigkeit betrachtet. Dazu zählt der mehr oder weniger geeignete Umgang mit der Schwerhörigkeit durch die Betroffenen selber, die Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit, auf das Verhalten, auf die Kommunikation, die Interaktionsfähigkeit sowie die allgemeine und psychische Gesundheit. Darüber hinaus werden einige bedeutsame Einflussfaktoren auf die Sprachverständlichkeit - wie Geräusche, Nachhall, Richtungshören - vorgestellt. Schwerhörige benötigen ein um 5 bis 20 dB niedrigeren Geräuschpegel, um sich wie Normalhörende verständigen zu können. Aufgrund der ähnlichen Problemlage werden die Auswirkungen von Gehörschutz auf Sprachverständlichkeit und die Wahrnehmung akustischer Signale diskutiert.

Bibliografische Angaben

Titel :  Schwerhörigkeit und Sprachkommunikation am Arbeitsplatz. 

Verfasst von:   Bormann, V.; Sust, Ch. A.; Heinecke-Schmitt, R.; Fuder, G.; Lazarus, H.

1. Auflage .  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2005. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht , Fb 1041)

ISBN: 3-86509-293-4, Seiten:  312, Projektnummer : F 1697, Papier , PDF-Datei

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