Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen in Deutschland

Die Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen gelten als wichtige Kenngröße, um die Bedeutung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung abschätzen und den möglichst effizienten Einsatz von Präventionsleistungen planen zu können. Zielsetzung des Forschungsvorhabens war einerseits die Entwicklung eines verbesserten methodischen Zugangs zur Schätzung des arbeitsbedingten Anteils am Morbiditätsgeschehen und andererseits die Ermittlung der durch Belastungen am Arbeitsplatz verursachten Kosten in Deutschland. Für 7 einzelne Belastungsfaktoren der Arbeitswelt sowie summarisch für körperliche und psychische Belastungen wurden die Anteile am diagnosen-spezifischen Krankheitsgeschehen ermittelt. In Deutschland sind danach 1998 die Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen mit mindestens 28 Milliarden Euro zu veranschlagen. Diese ergeben sich als Untergrenze aufgrund von körperlichen Belastungen und setzen sich aus 15 Milliarden Euro direkten Kosten (Krankheitsbehandlung) und 13 Milliarden Euro indirekten Kosten (Verlust an Erwerbsjahren durch Arbeitsunfähigkeit) zusammen. Bei den bedeutendsten Belastungsfaktoren handelt es sich um Arbeitschwere/Lastenheben und geringen Handlungsspielraum. Die höchsten Kosten ergeben sich durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und der Verdauungsorgane sowie durch Arbeitsunfälle.

Bibliografische Angaben

Titel:  Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen in Deutschland. 

Verfasst von:  Bödeker, W.; Friedel, H.; Röttger, Chr.; Schröer, A.

1. Auflage.  Bremerhaven:  Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 2002. 
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Forschungsbericht , Fb 946)

ISBN: 3-89701-806-3, Seiten: 180, Papier

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