Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung subjektiver und physiologischer Reaktionen auf Zugluft, des Einflusses von Luftgeschwindigkeit, Turbulenzgrad, Strömungsrichtung, Lufttemperatur und Energieumsatz, die Überprüfung des Bewertungsverfahrens nach ISO 7730, sowie ggf. dessen Revision im Sinne einer Erweiterung des Anwendungsbereiches.

Umfangreiche Voruntersuchungen (Kapitel 5) dienten der Identifizierung der empfindlichsten Körperstellen und der Erarbeitung eines Designs für die nachfolgenden Experimente (Kapitel 6), deren praxisgerechte Gestaltung wiederum durch Klimamessungen am Arbeitsplatz (Kap. 4) sichergestellt war.

In 826 einstündigen Sitzungen wurden 107 Probanden (33 Frauen, 74 Männer, 18-51 Jahre) definierten Zugluftbelastungen ausgesetzt, wobei mittlere Luftgeschwindigkeiten (Kapitel 8, 10), Turbulenzgrade (Kapitel 8), Strömungsrichtungen (horizontal, vertikal, diagonal, Kapitel 9), Lufttemperaturen (Kapitel 9, 10) und Energieumsätze (Kapitel 10) variiert, während der einzelnen Sitzungen aber jeweils konstant gehalten wurden. Die Empfindung und Bewertung von Luftbewegungen (Perzeption, Zugluft-, lokales Kälteempfinden) erfolgte mittels einer Liste mit vorgegebenen Körperstellen, an denen meist auch die Haupttemperatur registriert wurde.

Die Haupttemperaturen, die Empfindung und Bewertung von Luftbewegungen reagierten nicht einheitlich auf die Änderungen der physikalischen Parameter. Die entscheidende Zielgröße, der Anteil der durch Zugluft Beeinträchtigten, verhielt sich jedoch wie erwartet. Er nahm mit höheren Luftgeschwindigkeiten und/oder Turbulenzgraden ebenso wie mit niedrigeren Lufttemperaturen und/oder niedrigeren Energieumsätzen zu, während die Strömungsrichtung keinen Einfluß hatte.

Basierend auf den hier erhobenen Daten wurde das von Toftum [1994a] aus dem Draft-Rating-Modell weiterentwickelte Bewertungsverfahren modifiziert (Kapitel 13). Das revidierte Modell deckt weitere Bereiche der Lufttemperatur und der Energieumsätze ab und stellt somit eine sinnvolle Erweiterung des in ISO 7730 propagierten Zugluftmodells dar.