Anschlagseile im Hebezeugbetrieb sind in der DIN 3088 (5.89) bis zu einem Seildurchmesser von 60 mm erfaßt. Heute werden bereits Seile eingesetzt, deren Durchmesser beachtlich über 60 mm liegen und in Sonderfällen (Grummets) sogar bis über 300 mm betragen können. Prüferfahrungen über die außerhalb der Norm liegenden Seile sind allgemein nicht bekannt.

Gezielte Versuche mit Grummets (endlos gelegte Seile) von 30 mm bis 156 mm f und mit Kabelschlagseilen von 30 bis 124 mm f sollten, ausgehend von genormten Abmessungen, vor allem Erkenntnisse über die Belastungsgrenzen von solchen Seilen erbringen, deren Durchmesser über 60 mm und weit darüber hinaus liegen.

Bei den Versuchen wurde besonders das bisher nicht berücksichtigte D/d-Verhältnis beachtet.

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Der Tragfähigkeitsbeiwert 3 6, der nach der bisher in der Norm verwendeten Berechnungsmethode angestrebt wird, wird von Seilen mit Durchmessern über 60 mm nicht mehr in allen Fällen erreicht. Hier ist der Einfluß des D/d-Verhältnisses und der Ausführung der Einlage, ob Stahleinlage oder Faserstoffeinlage, zu erkennen.
• Soll der Tragfähigkeitsbeiwert von 3 6 erreicht werden, so muß, bei Grummets aus Seilen mit Stahleinlage mit Durchmessern zwischen 30 und etwa 60 mm, das D/d-Verhältnis mindestens etwa 2 betragen. Beträgt der Durchmesser dieser Seile 156 mm, so muß das D/d-Verhältnis mindestens etwa 4 betragen.
• Soll der Tragfähigkeitsbeiwert von 3 6 erreicht werden, so muß, bei Grummets aus Seilen mit Fasereinlage und Durchmessern zwischen 30 und etwa 60 mm das D/d-Verhältnis mindestens etwa 3 betragen. Wächst der Durchmesser dieser Grummets auf 90 mm an, so muß das D/d-Verhältnis bereits größer als 4 sein.
• Bei Unterschreitung dieser genannten D/d-Verhältnisse muß mit einem erheblichen Abfall des Tragfähigkeitsbeiwertes gerechnet werden.
• Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen Grummets und Kabelschlagstroppen hat sich bei den Versuchen nicht ergeben.