Ursachen tödlicher Stromunfälle bei Niederspannung
Im Zeitraum 1968 bis 1990 wurden 707 tödlich verlaufene Stromunfälle untersucht, die ausschließlich auf Einwirkung von Niederspannung zurückzuführen waren. Quellen der Daten waren die bei Staatsanwaltschaften und Gerichten geführten Akten. Die Analyse des Unfallherganges zeigt, daß es typische Häufungen gleichartigen Unfallverlaufes gibt. Einpolige Berührung mit Stromrückfluß gegen O-Potential (Erde, geerdete Metallteile usw.) lag mit Sicherheit in 58,4 % der Fälle vor, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar in 87,4 % der Fälle. Die Unfälle verlaufen an ganz bestimmten Orten besonders häufig tödlich. Die Gefährdung ist besonders groß in Baderäumen, gefolgt von "im Freien" der Privathaushalte (Gärten usw.) und in Küchen. Im beruflichen Bereich stellen Freileitungsunfälle eine Häufung dar. Die Häufungen an ganz bestimmten Orten, verbunden mit der Tatsache, daß ganz überwiegend einpolige Berührungen zum Unfall führen, geben Anlaß, ortselektive Schutzmaßnahmen einzusetzen. Fast alle Unfälle beruhen letztlich auf Verhaltensfehlern, sei es bei der Bedienung von Geräten oder infolge fahrlässiger Reparaturen und Montagen durch Laien und auch vereinzelt durch Fachleute. Daraus folgt, daß sachgemäße Aufklärung verstärkt betrieben werden muß.
Bibliografische Angaben
Titel : Ursachen tödlicher Stromunfälle bei Niederspannung.
3. Auflage .
Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW Verlag für neue Wissenschaft GmbH, 1990.
(Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz: Forschungsbericht
, Fb 333)
ISBN: 3-89429-035-8, Seiten: 104, Preis : 10.00 EUR, Papier
vergriffen