Nationales Asbest Profil Deutschland

Anlässlich der fünften Ministerkonferenz für Umwelt und Gesundheit 2005 wurde von den Mitgliedstaaten der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Deklaration mit dem Ziel der Entwicklung nationaler Programme für die Elimination asbestbedingter Erkrankungen verabschiedet.

Die Nationalen Asbest-Profile haben im Rahmen dieser Programme die Aufgabe, über die Asbestsituation im Mitgliedstaat zu informieren. Sie beschreiben den Status Quo bei der Elimination von durch Asbestfasern verursachten Erkrankungen. Die Abbildung des Status Quo bezieht sich auf die Bereiche Asbestverbrauch und -verwendung, die Anzahl der Exponierten, das mit Asbestfasern verbundene Erkrankungsgeschehen, das System zur Überwachung und Durchsetzung von Grenzwerten und Verwendungsverboten sowie die gesellschaftliche und ökonomische Belastung durch die Erkrankungen. Das Nationale Asbest-Profil soll als erster Schritt auf dem Weg hin zur Entwicklung nationaler Programme für die Elimination asbestbedingter Erkrankungen fungieren und bei der Kontrolle des Erfüllungsgrades der Programmumsetzung unterstützen.

Für den Bericht wurde eine Vielzahl von Datenquellen herangezogen. Für die Berichterstattung zur Entwicklung asbestbedingter Erkrankungen (Altfälle, Neuerkrankungen, Todesfälle) wurde die Berufskrankheiten-Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die Todesursachenstatistik des Statischen Bundesamtes sowie Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts ausgewertet. Die Darstellung der ökonomischen Belastung durch asbestbedingte Erkrankungen basiert auf Kostendaten zum Berufskrankheiten-Geschehen der DGUV. Die DGUV hat für den Bericht außerdem eine Sonderauswertung der dokumentierten asbestbedingten Todesfälle nach ihrer Altersverteilung vorgenommen. Mit diesen Daten wurden die Anzahl der durch asbestbedingte Todesfälle verlorenen Lebensjahre relativ zur statistischen Lebenserwartung als Indikator für der asbestbedingten Krankheitslast geschätzt. Die

Gemeinschaftseinrichtung der Gesetzlichen Unfallversicherung zur Gesundheitsvorsorge (GVS) hat Zahlen zu den in der Vergangenheit am Arbeitsplatz mit Asbestfasern exponierten Personen und den aktuell bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten potenziell exponierten Beschäftigten sowie zur Anzahl der mit diesen Arbeiten beauftragten Unternehmen bereitgestellt. Die Mengen der bei diesen Arbeiten anfallenden asbesthaltigen Bauabfälle sowie anderer asbesthaltiger Abfälle wurden der Erhebung über gefährliche Abfälle des Statistischen Bundesamtes entnommen.
Soweit möglich, wurden das asbestbedingte Erkrankungsgeschehen sowie Asbestverbrauch und Asbestverwendung vor der Wiedervereinigung gesondert für die ehemalige DDR dargestellt.

Weitere Informationen zum Thema "Asbest" finden Sie auf der Seite www.baua.de/asbest.

Bibliografische Angaben

Titel:  Nationales Asbest Profil Deutschland. 

2. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2020.  Seiten: 78, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20200427

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