Grundlagen für die Neukonzeption einer technischen Regel "Sicherheitstechnik"

Die novellierte Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sehen als das zentrale Instrument zur Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen sowie bei der Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln die Gefährdungsbeurteilung auf der Grundlage des Arbeitsschutzgesetzes vor.

Auch in der TRGS 300 1995 wurde eine Methode zur systematischen Sicherheitsbetrachtung, die von ihrer Zielsetzung einer Gefährdungsbeurteilung entspricht, beschrieben. Da sich inzwischen eine Reihe von Rahmenbedingungen geändert haben, wurde im vorliegenden Forschungsbericht die TRGS 300 1995 weiterentwickelt und als vertiefende Sicherheitsbetrachtung in einen Vorschlag für eine angepasste Vorgehensweise zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung 2005 integriert.

Die Vorgehensweise orientiert sich - auch aus Gründen der vom Anwender erwarteten Rechtssicherheit - an der von der Gefahrstoffverordnung 2005 vorgegebenen Systematik und berücksichtigt sowohl mögliche Erleichterungen durch mitgelieferte Gefährdungsbeurteilungen und das "Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin als auch die Schnittstellen zur Betriebssicherheitsverordnung und zur Störfall-Verordnung.

Die Vorschläge zur Überarbeitung der TRGS 300 1995 zu Grunde gelegten Grunddaten sowie Sicherheitsgrundsätze und -anforderungen enthalten insbesondere Ergänzungen in den Bereichen "Arbeitsorganisation", "Menschliche Einflüsse auf die Anlagensicherheit (Human-Factor-Einflüsse)" und "Retrospektive Informationen (z. B. aus Schadensfällen)" und stellen aus der Sicht der Autoren eine solide Grundlage zu einer anschließenden Diskussion für die Weiterentwicklung der TRGS 300 1995 und deren mögliche Integration in eine Vorgehensweise zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen nach Gefahrstoffverordnung 2005 dar.

Die angepasste Vorgehensweise zur Gefährdungsbeurteilung wurde anhand eines Anlagenbeispieles und einer Resonanzerhebung in 5 Betrieben der chemischen Industrie überprüft. Das Betriebsbeispiel und die Resonanzerhebung zeigten, dass der Vorschlag geeignet ist, die Vorgaben der Gefahrstoffverordnung 2005 systematisch und mit angemessenem Aufwand abzuarbeiten.

Die angepasste Vorgehensweise ist im Bericht u. a. als Ablaufdiagramm dargestellt. Zusätzlich wird dieses Diagramm separat als PDF-Datei neben der Datei zum Volltext des Berichts in den unten aufgeführten Links zur Verfügung gestellt. In beiden Dateien sollen verlinkte Seitenangaben eine einfachere Handhabung des Diagramms ermöglichen.

Der Bericht soll insbesondere als eine Grundlage zur Neugestaltung des Technischen Regelwerks nach der neuen Gefahrstoffverordnung dienen.

Bibliografische Angaben

Titel:  Grundlagen für die Neukonzeption einer technischen Regel "Sicherheitstechnik". 

Verfasst von:  Ch. Jochum, D. Lange

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2006.  Seiten: 160, Projektnummer: F 2100, Papier, PDF-Datei

Download Artikel "Grundlagen für die Neukonzeption einer technischen Regel "Sicherheitstechnik"" (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Ablaufdiagramm: Entwurf für eine angepasste Vorgehensweise zur Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung

(PDF, 259 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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