Herstellung, Import und Verwendung diisocyanathaltiger Produkte mit Schwerpunkt in der Baubranche in der EU

Im Rahmen der Verordnung EU 2020/1149 der Kommission vom 3. August 2020 wurden Diisocyanate und diisocyanathaltige Stoffe und Gemische in die Liste der be-schränkten Stoffe, Anhang XVII der REACH-Verordnung, aufgenommen.

Diisocyanate sind harmonisiert als Inhalationsallergene der Kategorie 1 sowie als Hautallergene der Kategorie 1 eingestuft. Sie werden in der EU in hoher Tonnage (~2 Mio. Tonnen) hergestellt und besitzen eine hohe Anwendungsvielfalt in unter-schiedlichen Branchen. Produkte, die Diisocyanate enthalten, finden eine breite Anwendung bei gewerblichen und industriellen Anwendern, insbesondere in Branchen wie dem Bauwesen, der Automobilindustrie und der Möbelindustrie, wo sie in Form von Polyurethanschäumen, Klebstoffen, Lacken und Anstrichsystemen eingesetzt werden.

Die durchgeführte Marktrecherche zielt darauf ab, die aktuelle Marktsituation darzustellen, die Entwicklung des Diisocyanat-Gehalts in Produkten zu analysieren und die Effektivität von Risikominderungsmaßnahmen mittels neuer und verbesserter Produktdesigns zu untersuchen. Dadurch wurde eine umfassende Datengrundlage ge-schaffen, die dazu dient, die Auswirkungen der Beschränkung auf diisocyanathaltige Gemische und Produkte auf dem Markt zu erfassen und zu überprüfen.

Im Detail wurden drei zentrale Aspekte untersucht:

  • Identifikation von Produktkategorien und Wirtschaftszweigen sowie Marktanteilen im EU-Markt in denen diisocyanathaltige Produkte relevant sind. Die Priorität liegt hierbei auf gewerblichen Verwendungen, da bei diesen die höchste potenzielle Exposition besteht und damit das höchste potenzielle Risiko für Arbeitnehmende und Verbrauerinnen und Verbraucher verbunden ist.
  • Analyse der verschiedenen Verpackungsformen, in denen diisocyanathaltige Produkte angeboten werden sowie die Erhebung von risikomindernden Maßnahmen mittels des Verpackungsdesigns mit dem Ziel die potenzielle dermale und inhala-tive Exposition zu verhindern oder zu reduzieren.
  • Untersuchung von bereits vorhandenen Produkten, bei denen Diisocyanate entweder durch andere Substanzen ersetzt wurden oder deren Diisocyantgehalt deutlich reduziert wurde.

Die Auswahl der zu untersuchenden Wirtschaftszweige und Anwendungen erfolgte hauptsächlich anhand des Kriteriums der gewerblichen Verwendung, da bei diesen die potenzielle Exposition gegenüber Diisocyanaten häufig signifikant höher als in indust-riellen Prozessen ist.

Bibliografische Angaben

Titel:  Herstellung, Import und Verwendung diisocyanathaltiger Produkte mit Schwerpunkt in der Baubranche in der EU

Verfasst von:  H. L. Deubner, G. Walendzik

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2023.  Seiten: 39, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20230915

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