Arbeitsplatzbelastungen bei der Verwendung von Biozid-Produkten - Transformation und Erweiterung eines DV-gestützten Modells zur Abschätzung der inhalativen und dermalen Exposition bei Sprayprozessen

Zur Abschätzung der inhalativen und dermalen Exposition bei der Sprühapplikation von Biozid-Produkten wurde ein deterministisches Modell entwickelt. Das Modell berechnet die Luftkonzentrationen der alveolengängigen, der thorakalen und der einatembarenen Fraktion von Aerosolen, die in Innenräumen aus biozidhaltigen Sprühnebeln freigesetzt werden. Das Modell ist ein Kurzzeitmodell, das Zeitskalen abdeckt, die typisch für die Freisetzungsprozesse sind. Langzeitemissionen von Dämpfen aus Mauern oder anderen Oberflächen werden nicht berücksichtigt. Es wird angenommen, dass das Biozid-Produkt aus einer nichtflüchtigen aktiven Substanz und einem Lösungsmittel bekannter Flüchtigkeit besteht. Das Modell simuliert die Bewegung der freigesetzten Tröpfchen unter Berücksichtigung der Sedimentation durch die Schwerkraft, der turbulenten Mischung mit der Umgebungsluft und der Tropfenverdampfung. Dabei wird die räumliche Verteilung der Aerosolkonzentration explizit modelliert.

Um die Anwendung des Modells zu vereinfachen, wurde ein unter WINDOWS 2000 ausführbares Programmpaket entwickelt. Die Haupteingabeparamenter sind das freigesetzte Tropfenspektrum, die Freisetzungsrate, die Konzentration der aktiven Substanz, das räumliche und zeitliche Muster der Freisetzung, der Dampfdruck des Lösemittels, die Raumgröße und die Luftwechselzahl. Der Weg des Sprayers kann explizit im Modell berücksichtigt werden. Für die Flächenbesprühung enthält das Programmpaket ein Tröpfchenimpaktionsmodul. Das Modul berechnet den Anteil der nicht impaktierenden Tröpfchen, die für die Exposition relevant sind. Für den Fall der Raumbesprühung wird auch die Reichweite der Tröpfchen berücksichtigt.

Bibliografische Angaben

Titel:  Arbeitsplatzbelastungen bei der Verwendung von Biozid-Produkten - Transformation und Erweiterung eines DV-gestützten Modells zur Abschätzung der inhalativen und dermalen Exposition bei Sprayprozessen. 

Verfasst von:  Koch, W.

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2004.  Seiten: 41, Projektnummer: F 2022, Papier

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