Ethische und soziologische Aspekte der Mensch-Roboter-Interaktion
Ziel des Projekts war die Herausarbeitung von ethischen und sozialen Aspekten der Mensch-Roboter-Interaktion (MRI), die vor allem im industriellen Kontext relevante Größen darstellen. Dazu wurde in einem ersten Projektschritt eine umfassende Literaturrecherche zur MRI im ethisch-moralischen Diskurs vorgenommen. Im Fokus standen Fragen des ethisch-moralischen Status autonomer Entscheidungen von Robotern, der Verantwortung und der Technikfolgen der MRI. Darauf aufbauend wurden im zweiten Arbeitsschritt kritische Aspekte der MRI aus ethisch-sozialer Perspektive ermittelt und deren Relevanz anhand publizierter experimenteller Studien untersucht.
Zur Identifikation der einflussnehmenden Variablen in der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit wurde die Taxonomie von Onnasch, Maier und Jürgensohn (2016) auf die ausgewählten Studien angewandt. Insgesamt wurden drei Einflussgrößen auf ethisch-soziale Aspekte der MRI durch die Analyse identifiziert: die Interaktionsrolle des Menschen, der Autonomiegrad des Roboters sowie die Morphologie des Roboters in Bezug zu Kontext, Gestalt, Kommunikation und Bewegung. Diese haben in der Ausgestaltung einen wesentlichen Einfluss auf die affektive Komponente der MRI, auf die wahrgenommene Verantwortung in der Aufgabenbearbeitung und die Akzeptanz des "Kollegen Roboters" in verschiedenen Interaktionsrollen.
Die Ergebnisse der Analyse bilden die Grundlage einer Ableitung von Gestaltungshinweisen für die industrielle MRI nach ethisch-sozialen Kriterien.
Bibliografische Angaben
Titel: Ethische und soziologische Aspekte der Mensch-Roboter-Interaktion.
1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2019. Seiten: 73, Projektnummer: F 2369, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20190128