SysDEA: Systematic analysis of dermal exposure to hazardous chemical agents at the workplace

Das übergeordnete Ziel der SysDEA-Studie ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung und Standardisierung von Messmethoden für dermale Exposition gegenüber Chemikalien am Arbeitsplatz zu gewinnen. Hierzu wurden fünf verschiedene Tätigkeiten (Transfer, Ausbringung, Sprühen, Handhabung eingetauchter Objekte, Handhabung kontaminierter Objekte) mit drei verschiedenen Produkttypen durchgeführt: einem staubigen Pulver, sowie hochviskosen (HV) und niedrigviskosen (LV) Flüssigkeiten. Die untersuchten Expositionssituationen (Produkt-Tätigkeits-Kombinationen) waren: Umfüllen von Pulver und Umgießen von LV und HV (Transfer), Rollen von LV und HV (Ausbringung), Sprühen von LV und HV (Sprühen), Handhabung von in LV und HV eingetauchten Objekten (Eintauchen) und Handhabung von mit Pulver kontaminierten Objekten. Die untersuchten Messmethoden waren: Ganzkörper-Dosimeter (Overall) versus Patches für Körperexposition, Handschuhe versus Handwäsche für Handexposition, sowie Kopfbänder versus Stirnabwischen für Kopfexposition. Darüber hinaus wurde für alle Körperstellen eine Fluoreszenzmethode angewendet. Jede dieser Expositionssituationen wurde insgesamt viermal von vier Probanden für alle drei verschiedenen Messmethoden (bei denen Körper-, Hand- und Kopf-Exposition einbezogen wurden) durchgeführt. Insgesamt wurden so 320 Einzelexperimenten durchgeführt.

Die statistische Auswertung der Messergebnisse lieferte folgende Ergebnisse:
Bei der Körperexposition führt die Patch-Methode zu höheren gemessenen Expositionen, als die Verwendung von Overalls für Expositionssituationen mit Flüssigkeiten, außer beim Rollen. Für Pulver wurde kein signifikanter Unterschied festgestellt.

Für die Handexposition wurden mit der Handschuhmethode beim Rollen und Handhaben von Gegenständen mit Flüssigkeiten deutlich höhere Expositionswerte gemessen. Für Sprühen und Gießen wurden mit der Handschuhmethode ebenfalls höhere Werte im Vergleich zur Handwaschmethode gemessen, aber diese Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. Im Falle von Expositionssituationen mit Pulvern liefert die Handschuhmethode deutlich höhere Expositionswerte beim Umgang mit kontaminierten Objekten, nicht aber beim Umschütten.

Bei der Kopfexposition führte die Wischmethode zu höheren Werten als die Kopfbändermethode, mit Ausnahme von Sprühen und Rollen, wo kein signifikanter Unterschied festgestellt wurde.

Die Abschätzung der Körperexposition mit der Fluoreszenzmethode führte zu deutlich geringeren Expositionswerten, als die Methoden, die auf chemischen Analysen beruhen, sowohl für die Expositionen gegenüber Flüssigkeiten als auch gegenüber Pulver.

Bibliografische Angaben

Titel:  SysDEA: Systematic analysis of dermal exposure to hazardous chemical agents at the workplace. 

Verfasst von:  R. Franken, S. Spaan, K. Kasiotis, A. Tsakirakis, I. Chartzala, D. Nikolopoulou, P. Anastasiadou, A. Snippe, E. Schoen, J. Baan, R. Engel, J. Turkenburg, K. Machera, R. Gerritsen-Ebben

1. Auflage.  Dortmund:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2019.  Seiten: 235, Projektnummer: F 2349, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:bericht20190116

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Weitere Publikationen

SysDEA: Systematic analysis of dermal exposure to hazardous chemical agents at the workplace - project report II

baua: Bericht 2020

Das Vorgehen zur Messung dermaler Exposition von Chemikalien am Arbeitsplatz ist nicht vereinheitlicht. Dafür fehlten bisher ausreichende wissenschaftliche Untersuchungen, die durch systematische Messungen mit unterschiedlichen Methoden die Vergleichbarkeit verschiedener Methoden bewerten.

Daher …

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ProjektnummerF 2349 StatusAbgeschlossenes Projekt Systematische Untersuchung der dermalen Exposition gegenüber Gefahrstoffen am Arbeitsplatz (SysDEA)

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