Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (eteam) Project - Substudy Report on External Validation Exercise
Teilbericht zur externen Validierung
Im Rahmen der Registrierung von Stoffen unter REACH werden Tier 1-Tools häufig zur Abschätzung der Exposition am Arbeitsplatz eingesetzt. Diese generischen Tools sollen mit einer begrenzten Anzahl an grundlegenden Eingabeparametern eine konservative Expositionsvorhersage für einen weiten Bereich an Expositionsszenarien ermöglichen. Die Studie zielte ursprünglich darauf ab, diese Tools, durch einen Vergleich mit inhalativen und dermalen Expositionsmessungen aus unabhängigen Datenquellen zu validieren. Auf Grund von Beschränkungen bezüglich Typ und Messtechnik der gesammelten dermalen Daten konnten diese in der Validierung nicht verwendet werden, daher wurde nur die inhalative Exposition adressiert. Individuelle und aggregierte personenbezogene Messdaten und entsprechende kontextuelle Situationsbeschreibungen wurden von verschiedenen europäischen Datenlieferanten und einer Quelle aus den USA gesammelt, in die Modellparameter kodiert und anschließend Modellberechnungen durchgeführt. Die Berechnungen wurden als in "hohem", "mittlerem" und "geringem" Maße konservativ definiert, wenn Anteile von ≤10%; 11≤25% oder >25% der Messungen die Modellabschätzung überstiegen. Ziel war es, die Auswirkungen von verschiedenen in den Tools implementierten Expositionsparametern auf den Anteil der Überschreitungen zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen, dass über alle Aggregatszustände und Prozesse (zusammenfassend "Expositionskategorien") hinweg, der erreichte Grad an Konservatismus unterschiedlich ausgeprägt war. Am wenigsten konservativ erschienen die Tools bei Tätigkeiten mit nicht-flüchtigen Flüssigkeiten (nur für MEASE und STOFFENMANAGER evaluiert), sowie für Schleifprozesse mit Metallen (ECETOC TRA v.2 und v3). Das EMKG-EXPO-TOOL erschien ausreichend konservativ für flüchtige Flüssigkeiten, allerdings weniger konservativ für Stäube. In Bezug auf den ermittelten Grad an Konservatismus sind Unterschiede zwischen Datenlieferanten, PROCs, Arbeitsgebiet (industriell vs. professionell) und der An- oder Abwesenheit einer technischen Absaugung zu beobachten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Modellparameter "Arbeitsgebiet" und "Lüftung" einer Überarbeitung bedürfen. Dies gilt auch für arbeitsbereichs-spezifische Expositionsabschätzungen sowie die Modifikatoren zur technischen Absaugung. Die Korrelation zwischen den gemessenen Werten und Toolabschätzungen war für Stäube und nicht-flüchtige Flüssigkeiten generell stärker im Vergleich zu anderen Expositionskategorien. Der Vergleichsdatensatz war in manchen Bereichen limitiert: Verhältnismäßig wenige Vergleichsmessungen waren für die Exposition zu nicht-flüchtigen Flüssigkeiten, Metallstäuben und Metallrauch verfügbar. Die Studie gibt sowohl Softwareentwicklern als auch für Anwendern nützliche Informationen, insbesondere in Bezug auf Aufgaben, bei denen die Tools nur mit Vorsicht verwendet werden sollten.
Bibliografische Angaben
Titel: Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (eteam) Project - Substudy Report on External Validation Exercise. Teilbericht zur externen Validierung
1. Auflage.
Dortmund:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2015.
ISBN: 978-3-88261-157-1, Seiten: 159, Projektnummer: F 2303, PDF-Datei