Arbeitsgestaltung bei hoher Arbeitsintensität und Zeit- und Leistungsdruck
Herausforderungen und Herangehensweisen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Eine hohe Arbeitsintensität (AI) wird von Beschäftigten als Zeit- und Leistungsdruck (ZLD) erlebt. Sie gilt als Schlüsselfaktor psychischer Belastung, dem geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen entgegengesetzt werden müssen. In mehreren Projekten erforscht die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die betriebliche Umsetzung dieser Arbeitsschutz- und Gestaltungsaufgabe, um zu beantworten,
- warum es nicht gelingt, hohe AI/ZLD in der betrieblichen Praxis ausreichend zu vermeiden (Barrieren) und
- welche Gestaltungsansätze in der Praxis dennoch entwickelt werden.
Inhaltsanalytisch thematische Auswertungen von 79 leitfadengestützen Interviews aus zwei Studien (Studie 1: Akteursperspektive, Studie 2: Beschäftigtenperspektive) zeigen, dass zwei Faktoren die Entwicklung von Schutzmaßnahmen durch betriebliche Akteure/Akteurinnen beeinträchtigen: die Komplexität der Entstehungsbedingungen und als gering wahrgenommene Gestaltungsspielräume. Beide Faktoren werden mit Bezug zu hoher AI/ZLD weiter ausdifferenziert. Weiterhin werden in der Zusammenschau der Perspektiven vielfältige Ansätze herausgearbeitet und diskutiert, mit denen hoher AI/ZLD auf den verschiedenen Ebenen des Unternehmens begegnet wird.
Dieser Artikel ist in der "Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O", Volume 66, Nr. 4, S. 198-212 erschienen.
Bibliografische Angaben
Titel : Arbeitsgestaltung bei hoher Arbeitsintensität und Zeit- und Leistungsdruck. Herausforderungen und Herangehensweisen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
in: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O, Volume 62, Nr. 3, 2022. Seiten: 198-212, Projektnummer : F 2358, DOI: 10.1026/0932-4089/a000396