Factorial Validity of the Work Ability Index among Employees in Germany
Hintergrund und Zielsetzung: Der Work Ability Index (WAI) ist ein routinemäßig angewandtes Instrument zur Beurteilung der individuellen Arbeitsfähigkeit. Es handelt sich dabei um einen einzelnen Summenscore-Index, der auf der impliziten Annahme eines einzelnen, dem Konstrukt der Arbeitsfähigkeit zugrunden, Faktors basiert. Die wenigen Studien mit dem Fokus auf die Faktorenstruktur des WAI basieren hauptsächlich auf nicht repräsentativen Stichproben mit unterschiedlichen Analysemethoden. Ziel dieser Studie war es, die Faktorstruktur des WAI innerhalb einer repräsentativen Stichprobe zu untersuchen und dabei Analyseverfahren anzuwenden, welche die Metrik der Variablen berücksichtigen.
Methoden: Die Analysen basieren auf einer bundesweiten Stichprobe von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland im Alter von 31-60 Jahren (n = 3968). Die Daten stammen dabei aus der "Studie zur Mentalen Gesundheit bei der Arbeit" (S-MGA). In konfirmatorischen Faktoranalysen wurden drei konkurrierende Modelle verglichen, um die dem WAI zugrunde liegende Struktur zu untersuchen.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Analysen legen nahe, dass die Interkorrelationen zwischen den Indikatoren des WAI besser durch ein Modell mit zwei korrelierenden Faktoren als durch eine einfaktorielle Struktur erklärt werden können. Ein Modell, das nur eine Einfachladung für jeden Indikator zulässt, passt gut zu den Daten und ermöglicht eine einfache Interpretation der beiden zugrunde liegenden Faktoren.
Schlussfolgerung: Somit liegen dem WAI zwei korrelierte Faktoren zugrunde: Einer bezieht sich auf die "subjektive Arbeitsfähigkeit und Ressourcen", der andere kann als "gesundheitsbezogener Faktor" betrachtet werden.
Dieser Artikel ist im "Journal of Occupational Rehabilitation", Volume 29, Ausgabe 2, S. 433-442 erschienen.
First Online: 1. August 2018
Bibliografische Angaben
Titel: Factorial Validity of the Work Ability Index among Employees in Germany.
in: Journal of Occupational Rehabilitation, Volume 29, Ausgabe 2, 2019. Seiten: 433-442, Projektnummer: F 2250, DOI: 10.1007/s10926-018-9803-9