Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema "Forschung an der Schnittstelle von Infektions- und Arbeitsschutz". 

Die COVID-19-Pandemie hat vor Augen geführt, wie sich Infektionsrisiken auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben auswirken können.

Dabei wurde deutlich, dass Maßnahmen des Infektions- und Arbeitsschutzes so verknüpft werden müssen, dass wirtschaftliche Tätigkeiten und die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten gleichermaßen gewährleistet sind. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) war in diesem Zusammenhang in unterschiedlichen Themenfeldern gefordert und hat im Rahmen ihrer Begleitforschung wichtige Erkenntnisse zur Wirksamkeit betrieblicher Schutzmaßnahmen gewonnen. 

Viele dieser Themen werden in ihrem Arbeits- und Forschungsprogramm 2022 bis 2025 aufgegriffen und in einem Schwerpunktprogramm "Schnittstelle Infektions- und Arbeitsschutz" gebündelt. Die Ausgabe 4/2023 der baua: Aktuell gibt einen Überblick zu den Forschungsaktivitäten der BAuA in diesem Schwerpunkt.

So ist es für den Schutz der Beschäftigten u. a. notwendig, ein genaueres Verständnis über die Entstehung und die räumliche Verteilung von Bioaerosolen zu gewinnen. Hierfür werden unter anderem neue Messmethoden entwickelt und erprobt. Gemeinsam mit Untersuchungen zur Luftströmung in Innenräumen bilden die dabei gewonnenen Erkenntnisse eine wichtige Grundlage für evidenzbasierte Empfehlungen und Handlungshilfen zum infektionsschutzgerechten Lüften am Arbeitsplatz.

Auch arbeitsorganisatorische Maßnahmen haben während der Pandemie eine zentrale Rolle gespielt. Nicht nur, um die Verbreitung von Infektionserregern am Arbeitsplatz zu verhindern, sondern auch, um die pandemiebedingte Belastung von Beschäftigten zu reduzieren. Am Beispiel der stationären Pflege untersucht die BAuA wie arbeitsorganisatorische Maßnahmen zum Pandemiemanagement beitragen können. Welche pandemiebedingten Anpassungsmaßnahmen die betriebliche Organisation von Arbeit nachhaltig verändert haben und welche Konsequenzen dies für die zukünftige Gestaltung des Arbeitsschutzes hat, stellt deshalb einen weiteren Schwerpunkt der Forschungsarbeiten dar. 

Neben dem Schwerpunktthema enthält die Ausgabe Berichte zu der Veranstaltung "Personalwissen kompakt", dem Start der neuen EU-OSHA-Kampagne "Gesunde Arbeitsplätze in Zeiten der Digitalisierung" sowie über die Rückkehr der beiden DASA-Ausstellungsroboter Ada und Charles, die seit Ende 2016 an Ausstellungshäuser in Spanien ausgeliehen waren.