Wenn die Nacht zum Tag wird

Nachtarbeit erhöht das Risiko für chronische Krankheiten, Unfälle und psychische Erkrankungen. Um negative Auswirkungen auf Beschäftigte zu reduzieren und Gesundheit, Sicherheit und Produktivität zu erhalten, sollten arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zur Gestaltung berücksichtigt werden. Ein Bericht der BAuA fasst den aktuellen Kenntnisstand zusammen.

  • Datum 17. November 2023

Daten der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2021 zeigen, dass etwa sieben Prozent der Beschäftigten in Deutschland in Wechselschicht mit Nachtarbeit und etwa ein Prozent in Dauernachtarbeit tätig sind. Den aktuellen Kenntnisstand zu diesem Thema fasst ein neuer baua: Fokus der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zusammen. Er basiert auf einer Stellungnahme der BAuA für die Arbeitsgruppe 5 "Sozialer Arbeitsschutz" des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI-AG 5).

Betrachtet werden nicht nur die gesundheitlichen Risiken von Nacht- und Dauernachtarbeit, sondern auch die Motive der Beschäftigten. Zudem werden in der Stellungnahme verschiedene Empfehlungen zur Gestaltung von Schichtplänen mit Nachtarbeit aufgelistet. So soll die Anzahl an Nachtschichten in Folge auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Empfohlen werden maximal drei Nachschichten in Folge. Je weniger Nachtschichten hintereinander absolviert werden, desto weniger muss sich der Körper umstellen. Die Erholungszeit zwischen Nachtschichten sollte mehr als 11 Stunden, nach Nachtarbeitsblöcken mindestens zwei freie Tage betragen.

Auch sollte darauf geachtet werden, dass lange Arbeitszeiten von mehr als 8 Stunden vermieden, Schichtpläne tätigkeits- und belastungsbezogen gestaltet werden und für die Beschäftigten planbar und vorhersehbar sind. Denn Nachtarbeit ist in vielen Bereichen unvermeidbar, beispielsweise bei Polizei und Feuerwehr sowie im Gesundheitswesen. Daher ist es wichtig, die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen und Maßnahmen zu entwickeln, um Beschäftigte vor negativen Auswirkungen zu schützen.

Publikationen

Zusammenstellung aktueller gesicherter arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse zu Nachtarbeit und Dauernachtarbeit

baua: Fokus 2023

Nachtarbeit hat negative Auswirkungen auf den biologischen Rhythmus, den Schlaf und die sozialen Beziehungen von Beschäftigten. Sie erhöht daher das Risiko für chronische Krankheiten, Unfälle und psychische Erkrankungen und birgt somit ähnliche Gefährdungen wie rotierende Nachtschichten. Um die …

Zur Publikation