BAuA-Faktenblatt zu psychischer Belastung und mentaler Gesundheit bei Führungskräften
Wie Führungskräfte die psychische Belastung an ihrem Arbeitsplatz erleben und wie es um ihre Arbeitsfähigkeit und mentale Gesundheit bestellt ist, fasst ein neues Faktenblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zusammen.
- Datum 19. Januar 2023
Rund acht Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland (ca. drei Millionen) sind Führungskräfte. Im Vergleich zu ihren Mitarbeitenden sind Führungskräfte von hohen emotionalen Anforderungen betroffen. Zugleich befürchten mehr als ein Zehntel, den Arbeitsanforderungen auf Dauer nicht gewachsen zu sein. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt das Faktenblatt "Psychische Belastung und mentale Gesundheit bei Führungskräften" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Die Ergebnisse beruhen auf der "Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit" (S-MGA) der BAuA. Bei der Auswertung wurden Angaben zur psychischen Belastung und mentalen Gesundheit von Beschäftigten mit und ohne Führungsfunktion verglichen. Bei der Führungstätigkeit wird zwischen einfachem und hohem Anforderungsniveau auf Grundlage der Klassifikation der Berufe 2010 unterschieden. Die Daten stammen aus einer repräsentativen Stichprobe von 1.798 Erwerbstätigen (1.634 ohne und 164 mit Führungsfunktion).
Führungskräfte berichten häufiger über emotionale Anforderungen als Beschäftigte ohne Führungsfunktion. So geben 53 Prozent der einfachqualifizierten Führungskräfte an, emotionalen Anforderungen ausgesetzt zu sein. Bei den hochqualifizierten Führungspersonen sind es 41 Prozent. Diese sind zudem auch von überlangen Arbeitszeiten betroffen (36 Prozent). Während Einfachqualifizierte und Beschäftigte ohne Führungsfunktion über depressive Symptome (13 Prozent und 10 Prozent) berichten, sind es bei den Hochqualifizierten nur 2 Prozent.
Unterschiede ergeben sich auch in der Arbeitsfähigkeit. Während die Anteile bei den einfachqualifizierten Führungskräften und Erwerbstätigen ohne Führungstätigkeit nur einen geringen Unterschied aufweisen (11 Prozent vs. 14 Prozent), berichten Hochqualifizierte seltener über eine geringe Arbeitsfähigkeit (8 Prozent).