Rewarding and sustainable healthpromoting leadership
ReSuLead (Wertschätzende und nachhaltige gesundheitsförderliche Führung) ist ein Verbundprojekt von drei Forschungsteams aus Leipzig (Deutschland), Västerås (Schweden) und Tampere (Finnland). Das Ziel des Projektes ist die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Führung, der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Beschäftigten. Führung wird dabei als sozialer Prozess verstanden, welcher nicht nur durch individuelles Verhalten, sondern auch durch situative, teambezogene und organisationale Faktoren beeinflusst wird. Das Forschungsdesign beinhaltet eine Längsschnittstudie mit drei Messzeitpunkten sowie die Prozess- und Ergebnisevaluation eines Interventionsprogrammes zur Stärkung gesundheitsförderlichen Führungsverhaltens. Längsschnittanalysen belegen, dass das Führungsverhalten bedeutsam für die Gesundheit der Geführten ist, insbesondere die gesundheitsförderliche Führung und die transformationale Führung. Es zeigten sich jedoch auch zahlreiche gegenläufige Kausalbeziehungen, d. h. eine Person mit guter psychischer Gesundheit schätzt ihre Führungskraft positiver ein. Es konnte gezeigt werden, dass Tätigkeitsmerkmale den Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und (psychischer) Gesundheit vermitteln. Die ReSuLead Intervention erwies sich in Deutschland als effektiv im Hinblick auf eine Reihe von Befindensindikatoren; auch zeigten Trainingsgruppen im Vergleich zu Kontrollgruppen nach der Intervention eine verbesserte Einschätzung ihrer Führungskraft. Im Ländervergleich zeigte sich, dass in der deutschen Stichprobe Führungskräfte in den erhobenen konstruktiven Führungsmerkmalen niedriger eingeschätzt wurden als in den anderen Ländern. Geschlechtsunterschiede, die sich vor allem in schlechteren Tätigkeitsmerkmalen und schlechterer subjektiver Gesundheit bei Frauen äußern, waren besonders ausgeprägt in der deutschen und finnischen Stichprobe. Insgesamt betrachtet ist der wichtigste Hebel zur Gesundheitsförderung die Aufgabengestaltung. Die in der Studie betrachteten Führungskräfte der unteren Hierarchieebenen waren die direkten Vorgesetzten der Beschäftigten. Es zeigte sich, dass sie nur einen begrenzten Einfluss auf die Tätigkeitsmerkmale ihrer Beschäftigten haben, jedoch Faktoren wie das Teamklima und personale Ressourcen positiv beeinflussen können.
Um die Ergebnisse dieses europäischen Verbundprojektes einem breiteren Leserkreis in Deutschland zugänglich zu machen, haben die Autoren eine ausführliche deutsche Zusammenfassung des englischsprachigen Abschlussberichtes dem eigentlichen Bericht vorangestellt.
Bibliografische Angaben
Titel: Rewarding and sustainable healthpromoting leadership.
1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2014. Seiten: 249, Projektnummer: F 2199, PDF-Datei